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Gastronomie nachhaltig gestalten

18. Januar 2022

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Nachhaltigkeitsziele

Gastronomie nachhaltig gestalten

26. Mai 2021

Nachhaltigkeit ist ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben: Immer mehr Restaurants, Cafés, Bars und andere gastronomische Betriebstypen wenden sich dem Thema zu und gehen im Einkauf, im Speisen- und Getränkeangebot, aber auch im Backoffice neue Wege.

Sie tun dies nicht allein, weil ein nachhaltiges Gastronomiekonzept besser für die Umwelt, das Tierwohl und den Umgang mit natürlichen Ressourcen ist,sondern, weil es das eigene Business zukunftssicherer macht. – Was heute wohl wichtiger ist als je zuvor.

Nachhaltigkeit hat viele wirtschaftliche Vorteile für den Betrieb: Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften reduziert unnötige Abfälle, macht den Einkauf effektiver und Verarbeitungsprozesse effizienter. Es fördert den Teamgeist durch gemeinsam definierte Ziele und die Kreativität durch das Entwickeln neuer Speiseangebote. Darüber hinaus werden neue Gäste angelockt, die in ihre Entscheidung, wo sie essen gehen oder sich etwas bestellen, nachhaltige Kriterien einbeziehen.Und die Anzahl dieser Gäste wird in Zukunft mehr und mehr steigen!

Nachhaltigkeit bedeutet für den Betrieb weniger Kosten sowie Sicherung und langfristig sogar eine Steigerung des Gewinns. Zeit und Geld, die in die nachhaltige Transformation investiert werden, sind eine Investition in die Zukunft.

Die zwölf von Greentable formulierten Handlungsfelder geben Gastronomien Orientierung – vom „Nachhaltigkeits-Neuling“, der sich fragt, wie er am besten anfängt, bis zu Fortgeschrittenen, die ihren Betrieb immer weiter „gen grün“ transformieren wollen. Diese zwölf Handlungsfelder lassen sich in drei große Bereiche gliedern: Einkauf, Umwelt und Gesellschaft.

Das Gesamtkonzept ergibt: Drei Themenbereiche mit je vier Zielen gleich zwölf Handlungsfelder für eine nachhaltige Gastronomie.

EINKAUF: BASIS EINES NACHHALTIGEN KONZEPTS

Nachhaltigkeit in der Gastronomie beginnt mit dem Einkauf, also der Auswahl und der Entscheidung, welche Lebensmittel, aber auch Verbrauchsmaterialien für den Betrieb beschafft werden. Für Betriebe gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, ihren Einkauf nachhaltiger zu gestalten.

Regionale und saisonale Lebensmittel haben kürzere Transportwege, müssen nicht lange gelagert werden und haben somit einen kleineren CO2-Fußabdruck als z. B. ganzjährig verfügbare Importware. Je weniger sie verarbeitet sind, desto umweltschonender sind sie.

Nicht nur Kaffee und Tee gibt es als Fairtrade-Produkte in hoher Qualität. Auch bei Zutaten, die bei uns nicht wachsen oder bei Arbeitskleidung sollte auf entsprechende Siegel geachtet werden. Sie stellen ökologische und soziale Nachhaltigkeit durch verantwortungsvollen Anbau und faire Bezahlung sicher.

Wenn Fleisch, dann aus artgerechter Tierhaltung. Die Standards der deutschen Anbauverbände wie Bioland, Demeter oder Naturland stehen für kontrolliertes Tierwohl.

Beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten dienen das “MSC”- und “ASC”-Siegel als gute Orientierung. Sie bewerten u. a. den Zustand der Bestände und die Auswirkung der Fischerei und Fischzucht auf die marine Umwelt.

Ebenso gibt es für Reinigungsmittel, To-go-Verpackungen oder Bürobedarf viele nachhaltige Alternativen.

Grundsätzlich gilt: Je weniger Fleisch und Fisch und je höher der Anteil vegetarischer oder veganer Speisen im Angebot, desto nachhaltiger. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Restaurant in Zukunft vegetarisch-vegan sein muss! Eine einfache Lösung: Fleisch und Fisch als optionale Beilage anbieten. So entscheiden die Gäste selbst, ob sie „mit“ oder „ohne“ bestellen und alle, ob Fleisch- und Fischesser, Vegetarier oder Veganer, werden glücklich.

Speisen aus frischen, regionalen und hochwertigen Zutaten haben mehr Geschmack und bieten einen höheren Mehrwert. Dafür sind viele Gäste gerne bereit, einen angemessen höheren Preis zu bezahlen.

UMWELT: VON ABFALLVERMEIDUNG BIS ZUSATZGESCHÄFT

Umweltschutz ist ein weiteres zentrales Merkmal nachhaltiger Gastronomie. Dies reicht von der Vermeidung von Verpackungs- und Plastikmüll über die Reduktion organischer Abfälle bis zur Entwicklung klimafreundlicher Speisen. Umweltschutz schließt aber auch eine Energie und ressourcenschonende Produktion in der Küche und die Verwendung umweltfreundlicher Büromaterialien ein. Hier gilt das Prinzip: Viel hilft viel – und zwar nicht nur der Umwelt, sondern zusätzlich dem Geldbeutel des Betriebs.

Weniger Plastik- und Verpackungsmüll heißt zugleich weniger Müllkosten. Das lässt sich z. B. durch die Verwendung von Mehrwegbehältern erzielen.

Die Weiterverwendung von Gemüseabschnitten, beispielsweise für Fonds, reduziert den organischen Abfall und senkt den Wareneinsatz. Gedörrte und pulverisierte Abschnitte können darüber hinaus als Basis für Brühen und Co. als hauseigene Produkte verkauft werden.

Nachhaltigkeit: Gut für die Umwelt und Erfolgsfaktor für die Gastronomie!

Nicht erst seit Greta Thunberg an der Spitze der Fridays for Future-Bewegung steht, ist klar, dass wir alle zu nachhaltigem Verhalten aufgerufen sind – auch in der Gastronomie. Das gilt sowohl für die Erwartungshaltung seitens der Gäste als auch für die Gastronomen, die in vielerlei Hinsicht zur Nachhaltigkeit beitragen können.

Die Brisanz dieses Themas wird noch länger bestehen und kann nur politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich angegangen werden. Die Gastronomen müssen wirtschaftliches Arbeiten und den verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen in Einklang bringen. Den eigenen Betrieb in jeder Hinsicht nachhaltig zu gestalten, ist jedoch schwierig und oft mit hohem Aufwand verbunden. Doch es geht! Jeder kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. 


Hier unsere neun Top-Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie: 

  1.  Energie sparen

Ein großer Teil der CO2-Belastung ist bedingt durch den Energiebedarf unserer Gesellschaft. Dieser setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen. Die schlimmsten Verursacher von energiebedingten Treibhausgas-Emissionen (98 % Kohlendioxid) sind Energiewirtschaft, Verkehr und Industrie. Gewerbe, Handel und Dienstleistungen schlugen 2017 nichtsdestotrotz mit 46 Mio. Tonnen Kohlendioxid zu Buche. Eine effiziente Verwendung von Energie senkt die CO2-Emissionen und reduziert den Rohstoffabbau. Zudem kann jeder Gastronom bei sinnvoller Investition recht schnell Geld sparen.

Wer auf LED-Beleuchtung umsteigt und auf energiesparende Geräte setzt, kann seinen Energieverbrauch einfach und effektiv reduzieren.

Neben der richtigen Ausstattung sind achtsames, vorausschauendes Verhalten und Wirtschaften Maßnahmen, die gar nichts kosten. Achte darauf, beim Verlassen eines Raumes alle Lichter auszuschalten oder platziere in wenig benutzten Bereichen wie Gängen, Toiletten oder Kühlräumen einen Bewegungsmelder. 

Macht euch schlau über den Energieverbrauch von Geräten. Ein stromsparendes Modell muss nicht unbedingt teurer sein oder amortisiert sich bereits nach kurzer Zeit. Nebenbei kann dein Küchen-Team Energie sparen, indem Öfen und Herdplatten nicht unnötig eingeschaltet sind. Tiefgefrorene Lebensmittel sollten rechtzeitig aufgetaut werden, – das benötigt keine Energiezufuhr.

Auch die Spülmaschine ist ein wahrer Energiefresser. Unnötige Spülgänge können leicht vermieden werden, wenn Speisereste umgehend von abgeräumten Tellern entfernt und die gefüllte Spülmaschine direkt anschalten wird. Die regelmäßige Reinigung der Spülmaschine spart zusätzlich Energie. 

Wer seine Wareneinkäufe sinnvoll plant, muss weniger einfrieren oder kühlen. Somit reicht eventuell ein Kühl- oder Gefrierschrank weniger aus. Außerdem sind frische Zutaten immer leckerer!

Damit diese Maßnahmen Erfolge bringen, müssen sie in den Arbeitsalltag einfließen. Motivierte Mitarbeiter und klare Anweisungen sind hierfür ein Muss.

  1. Weniger Wasser

In Mitteleuropa haben wir zwar oftmals nicht den Eindruck, aber Wasser ist eine endliche Ressource. Gastronomische Betriebe haben selbstverständlich einen höheren Wasserverbrauch als ein Privathaushalt. Dennoch können Gastronomen die Arbeitsabläufe in ihren Betrieben so optimieren, dass beim Wasser gespart werden kann. Das betrifft sowohl das Kochen als auch die Reinigung. Wer etwas achtsamer mit Wasser umgeht, schont nicht nur die Umwelt, sondern zusätzlich den Geldbeutel. Nutzlos verbrauchtes Wasser kann einen Betrieb eine vierstellige Summe kosten. Durch einige kleine Umstellungen kann hier schon viel erreicht werden!

„Gerade bei der Spülmaschine lohnt sich ein Spezialgerät für die Gastronomie. Diese reduziert den Wasserverbrauch deutlich!“

  1. Lebensmittelabfälle vermeiden

„From nose to tail“ ist das Prinzip, welches das ganze Produkt kulinarisch verwertet. So kann der gigantische Müllberg, der täglich an Lebensmitteln im Müll landet, verkleinert werden. Die Verschwendung von Nahrungsmitteln und der stetig wachsende Müllberg sollten für jeden Gastronomen eine moralische Angelegenheit sein. Dabei ist der finanzielle Faktor nicht zu unterschätzen. Jeder Mitarbeiter kann hier seinen Beitrag leisten, um die tägliche Müllmenge möglichst klein zu halten. 

  1. Verpackungen reduzieren, Plastik vermeiden

Die meisten Lebensmittel werden verpackt eingekauft oder geliefert. Hier lohnt sich ein Vergleich, denn Verpackung ist nicht gleich Verpackung. Natürlich muss eine einwandfreie Hygiene immer gewährleistet sein. Eine gute Orientierung bietet das Motto: So viel Verpackung wie nötig, so wenig wie möglich! Mehrwegverpackungen und natürlich nachwachsende Rohstoffe sind generell zu bevorzugen.Portionsverpackungen für Zucker, Butter, Kaffeesahne usw. müssen nicht sein. Am Buffet können auch Spender, Mini-Porzellan oder Ähnliches verwendet werden. Das reduziert den Verpackungsmüll und sieht schöner aus. Kauft lieber Getränke in Glasflaschen als in Tetra Packs oder Plastikflaschen. Überprüft euren Bedarf und kauft dementsprechend eher Großgebinde. Ferner könnt ihr bei den Angeboten etwas gegen den Verpackungswahn tun: Weniger Convenience, mehr Selbstgemachtes! Ein hausgemachter Sirup ist beispielsweise sehr beliebt und schont die Umwelt. 

  1. Biologisch abbaubare Einwegprodukte

Je nach Gastrokonzept müssen Einwegprodukte sein. Aber dann solltet ihr euch für ökologische Materialien entscheiden: Becher und Schüsseln gibt es z. B. auch aus Pappe, Zuckerrohr oder Palmblatt. Die Plastikalternativen schonen die Umwelt und können oft sogar kompostiert werden. Dabei sind viele Produkte genauso zuverlässig und funktional wie ihre Plastikversionen. Und in Sachen Optik müssen sich die Bio-Produkte auch nicht verstecken. Auf Streetfood Festivals sind sie nicht mehr wegzudenken.

Wer jedoch die Wahl hat, sollte sich nach Möglichkeit immer für wiederverwendbare Produkte entscheiden. Das ist die umweltschonendste Alternative.  
Tolle Strohhalm-Alternativen gibt es zum Beispiel hier „Heualm“

  1. Müll richtig trennen

Rohstoffe sind wertvoll. Deshalb sollte bei euch im Betrieb alles ordentlich getrennt werden. Alles, was an Kunststoff, Papier und Biomüll in der Restmülltonne landet, ist verschwendetes Geld, weil eine unnötig große Restmülltonne bezahlt werden muss. Durch Motivation und beispielhaftes Verhalten könnt ihr euren Mitarbeitern und Gästen helfen, konsequent zu trennen. Konkret gekennzeichnete Abfalleimer für die verschiedenen Müllarten unterstützen dieses Vorhaben. 

  1. Überlegt einkaufen

Erdbeeren im Winter? Das ist in der heutigen Zeit kein Problem,denn alles kann aus anderen, wärmeren Ländern importiert werden. Dabei entstehen allerdings enorme Mengen CO2. Deshalb entwickelt sich der Trend immer mehr hin zu saisonalem und regionalem Einkaufen. Zwar muss je nach Saison an der ein oder anderen Stelle die Speisekarte angepasst werden, dafür freuen sich jedochGäste und Umwelt.

Übrigens: Auch Superfood, das aktuell im Trend liegt, hat oft einen langen Weg hinter sich! Deshalb lohnt es sich auch hier Alternativen zu nutzen.

  1. Gästewünsche berücksichtigen

Immer mehr Gäste achten bei der Restaurant-Auswahl darauf, welche Zutaten für die Gerichte verwendet werden und wo diese herkommen. So werden z. B.Produkte aus der Region positiv bewertet, obwohl sie möglicherweise nicht ‘Bio’ sind. Besonders bei Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten, Obst und Gemüse lohnt es sich, sich bei Bauern aus der Region über Bezugsmöglichkeiten zu informieren. Solche Informationen lassen sich außerdem gut in der Speisekarte abbilden. – Viele Gäste schätzen es sehr, mehr über die Lebensmittel zu erfahren, die auf ihren Tellern landen.

  1. Regionale Produzenten unterstützen

Regional einkaufen hat noch einen weiteren Vorteil: Die Umsätze landen nicht im Großhandel, sondern bleiben in der Region. So unterstützt ihr heimische Produzenten und stärkt die lokale Wirtschaft. Ein positiver Nebeneffekt: Der persönliche Kontakt zwischen euch und euren Lieferanten schafft ein besseres Vertrauensverhältnis.

Foto: unsplash.com

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

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Büroalltag nachhaltig machen

14. Januar 2022

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Nachhaltiges Marketing

Büroalltag nachhaltig machen

14. Januar 2022

Nachhaltigkeit ist ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben: Immer mehr Restaurants, Cafés, Bars und andere gastronomische Betriebstypen wenden sich dem Thema zu und gehen im Einkauf, im Speisen- und Getränkeangebot, aber auch im Backoffice neue Wege.

Sie tun dies nicht allein, weil ein nachhaltiges Gastronomiekonzept besser für die Umwelt, das Tierwohl und den Umgang mit natürlichen Ressourcen ist,sondern, weil es das eigene Business zukunftssicherer macht. – Was heute wohl wichtiger ist als je zuvor.

Nachhaltigkeit hat viele wirtschaftliche Vorteile für den Betrieb: Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften reduziert unnötige Abfälle, macht den Einkauf effektiver und Verarbeitungsprozesse effizienter. Es fördert den Teamgeist durch gemeinsam definierte Ziele und die Kreativität durch das Entwickeln neuer Speiseangebote. Darüber hinaus werden neue Gäste angelockt, die in ihre Entscheidung, wo sie essen gehen oder sich etwas bestellen, nachhaltige Kriterien einbeziehen.Und die Anzahl dieser Gäste wird in Zukunft mehr und mehr steigen!

Nachhaltigkeit bedeutet für den Betrieb weniger Kosten sowie Sicherung und langfristig sogar eine Steigerung des Gewinns. Zeit und Geld, die in die nachhaltige Transformation investiert werden, sind eine Investition in die Zukunft.

Die zwölf von Greentable formulierten Handlungsfelder geben Gastronomien Orientierung – vom „Nachhaltigkeits-Neuling“, der sich fragt, wie er am besten anfängt, bis zu Fortgeschrittenen, die ihren Betrieb immer weiter „gen grün“ transformieren wollen. Diese zwölf Handlungsfelder lassen sich in drei große Bereiche gliedern: Einkauf, Umwelt und Gesellschaft.

Das Gesamtkonzept ergibt: Drei Themenbereiche mit je vier Zielen gleich zwölf Handlungsfelder für eine nachhaltige Gastronomie.

EINKAUF: BASIS EINES NACHHALTIGEN KONZEPTS

Nachhaltigkeit in der Gastronomie beginnt mit dem Einkauf, also der Auswahl und der Entscheidung, welche Lebensmittel, aber auch Verbrauchsmaterialien für den Betrieb beschafft werden. Für Betriebe gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, ihren Einkauf nachhaltiger zu gestalten.

Regionale und saisonale Lebensmittel haben kürzere Transportwege, müssen nicht lange gelagert werden und haben somit einen kleineren CO2-Fußabdruck als z. B. ganzjährig verfügbare Importware. Je weniger sie verarbeitet sind, desto umweltschonender sind sie.

Nicht nur Kaffee und Tee gibt es als Fairtrade-Produkte in hoher Qualität. Auch bei Zutaten, die bei uns nicht wachsen oder bei Arbeitskleidung sollte auf entsprechende Siegel geachtet werden. Sie stellen ökologische und soziale Nachhaltigkeit durch verantwortungsvollen Anbau und faire Bezahlung sicher.

Wenn Fleisch, dann aus artgerechter Tierhaltung. Die Standards der deutschen Anbauverbände wie Bioland, Demeter oder Naturland stehen für kontrolliertes Tierwohl.

Beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten dienen das “MSC”- und “ASC”-Siegel als gute Orientierung. Sie bewerten u. a. den Zustand der Bestände und die Auswirkung der Fischerei und Fischzucht auf die marine Umwelt.

Ebenso gibt es für Reinigungsmittel, To-go-Verpackungen oder Bürobedarf viele nachhaltige Alternativen.

Grundsätzlich gilt: Je weniger Fleisch und Fisch und je höher der Anteil vegetarischer oder veganer Speisen im Angebot, desto nachhaltiger. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Restaurant in Zukunft vegetarisch-vegan sein muss! Eine einfache Lösung: Fleisch und Fisch als optionale Beilage anbieten. So entscheiden die Gäste selbst, ob sie „mit“ oder „ohne“ bestellen und alle, ob Fleisch- und Fischesser, Vegetarier oder Veganer, werden glücklich.

Speisen aus frischen, regionalen und hochwertigen Zutaten haben mehr Geschmack und bieten einen höheren Mehrwert. Dafür sind viele Gäste gerne bereit, einen angemessen höheren Preis zu bezahlen.

UMWELT: VON ABFALLVERMEIDUNG BIS ZUSATZGESCHÄFT

Umweltschutz ist ein weiteres zentrales Merkmal nachhaltiger Gastronomie. Dies reicht von der Vermeidung von Verpackungs- und Plastikmüll über die Reduktion organischer Abfälle bis zur Entwicklung klimafreundlicher Speisen. Umweltschutz schließt aber auch eine Energie und ressourcenschonende Produktion in der Küche und die Verwendung umweltfreundlicher Büromaterialien ein. Hier gilt das Prinzip: Viel hilft viel – und zwar nicht nur der Umwelt, sondern zusätzlich dem Geldbeutel des Betriebs.

Weniger Plastik- und Verpackungsmüll heißt zugleich weniger Müllkosten. Das lässt sich z. B. durch die Verwendung von Mehrwegbehältern erzielen.

Die Weiterverwendung von Gemüseabschnitten, beispielsweise für Fonds, reduziert den organischen Abfall und senkt den Wareneinsatz. Gedörrte und pulverisierte Abschnitte können darüber hinaus als Basis für Brühen und Co. als hauseigene Produkte verkauft werden.

Nachhaltigkeit: Gut für die Umwelt und Erfolgsfaktor für die Gastronomie!

Nicht erst seit Greta Thunberg an der Spitze der Fridays for Future-Bewegung steht, ist klar, dass wir alle zu nachhaltigem Verhalten aufgerufen sind – auch in der Gastronomie. Das gilt sowohl für die Erwartungshaltung seitens der Gäste als auch für die Gastronomen, die in vielerlei Hinsicht zur Nachhaltigkeit beitragen können.

Die Brisanz dieses Themas wird noch länger bestehen und kann nur politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich angegangen werden. Die Gastronomen müssen wirtschaftliches Arbeiten und den verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen in Einklang bringen. Den eigenen Betrieb in jeder Hinsicht nachhaltig zu gestalten, ist jedoch schwierig und oft mit hohem Aufwand verbunden. Doch es geht! Jeder kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. 

Hier neun Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie. 

  1. Energie sparen

Ein großer Teil der CO2-Belastung ist bedingt durch den Energiebedarf unserer Gesellschaft. Dieser setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen. Die schlimmsten Verursacher von energiebedingten Treibhausgas-Emissionen (98 % Kohlendioxid) sind Energiewirtschaft, Verkehr und Industrie. Gewerbe, Handel und Dienstleistungen schlugen 2017 nichtsdestotrotz mit 46 Mio. Tonnen Kohlendioxid zu Buche. Eine effiziente Verwendung von Energie senkt die CO2-Emissionen und reduziert den Rohstoffabbau. Zudem kann jeder Gastronom bei sinnvoller Investition recht schnell Geld sparen.

Wer auf LED-Beleuchtung umsteigt und auf energiesparende Geräte setzt, kann seinen Energieverbrauch einfach und effektiv reduzieren.

Neben der richtigen Ausstattung sind achtsames, vorausschauendes Verhalten und Wirtschaften Maßnahmen, die gar nichts kosten. Achte darauf, beim Verlassen eines Raumes alle Lichter auszuschalten oder platziere in wenig benutzten Bereichen wie Gängen, Toiletten oder Kühlräumen einen Bewegungsmelder. 

Macht euch schlau über den Energieverbrauch von Geräten. Ein stromsparendes Modell muss nicht unbedingt teurer sein oder amortisiert sich bereits nach kurzer Zeit. Nebenbei kann dein Küchen-Team Energie sparen, indem Öfen und Herdplatten nicht unnötig eingeschaltet sind. Tiefgefrorene Lebensmittel sollten rechtzeitig aufgetaut werden, – das benötigt keine Energiezufuhr.

Auch die Spülmaschine ist ein wahrer Energiefresser. Unnötige Spülgänge können leicht vermieden werden, wenn Speisereste umgehend von abgeräumten Tellern entfernt und die gefüllte Spülmaschine direkt anschalten wird. Die regelmäßige Reinigung der Spülmaschine spart zusätzlich Energie. 

Wer seine Wareneinkäufe sinnvoll plant, muss weniger einfrieren oder kühlen. Somit reicht eventuell ein Kühl- oder Gefrierschrank weniger aus. Außerdem sind frische Zutaten immer leckerer!

Damit diese Maßnahmen Erfolge bringen, müssen sie in den Arbeitsalltag einfließen. Motivierte Mitarbeiter und klare Anweisungen sind hierfür ein Muss.

  1. Weniger Wasser

In Mitteleuropa haben wir zwar oftmals nicht den Eindruck, aber Wasser ist eine endliche Ressource. Gastronomische Betriebe haben selbstverständlich einen höheren Wasserverbrauch als ein Privathaushalt. Dennoch können Gastronomen die Arbeitsabläufe in ihren Betrieben so optimieren, dass beim Wasser gespart werden kann. Das betrifft sowohl das Kochen als auch die Reinigung. Wer etwas achtsamer mit Wasser umgeht, schont nicht nur die Umwelt, sondern zusätzlich den Geldbeutel. Nutzlos verbrauchtes Wasser kann einen Betrieb eine vierstellige Summe kosten. Durch einige kleine Umstellungen kann hier schon viel erreicht werden!

„Gerade bei der Spülmaschine lohnt sich ein Spezialgerät für die Gastronomie. Diese reduziert den Wasserverbrauch deutlich!“

  1. Lebensmittelabfälle vermeiden

„From nose to tail“ ist das Prinzip, welches das ganze Produkt kulinarisch verwertet. So kann der gigantische Müllberg, der täglich an Lebensmitteln im Müll landet, verkleinert werden. Die Verschwendung von Nahrungsmitteln und der stetig wachsende Müllberg sollten für jeden Gastronomen eine moralische Angelegenheit sein. Dabei ist der finanzielle Faktor nicht zu unterschätzen. Jeder Mitarbeiter kann hier seinen Beitrag leisten, um die tägliche Müllmenge möglichst klein zu halten. 

  1. Verpackungen reduzieren, Plastik vermeiden

Die meisten Lebensmittel werden verpackt eingekauft oder geliefert. Hier lohnt sich ein Vergleich, denn Verpackung ist nicht gleich Verpackung. Natürlich muss eine einwandfreie Hygiene immer gewährleistet sein. Eine gute Orientierung bietet das Motto: So viel Verpackung wie nötig, so wenig wie möglich! Mehrwegverpackungen und natürlich nachwachsende Rohstoffe sind generell zu bevorzugen.Portionsverpackungen für Zucker, Butter, Kaffeesahne usw. müssen nicht sein. Am Buffet können auch Spender, Mini-Porzellan oder Ähnliches verwendet werden. Das reduziert den Verpackungsmüll und sieht schöner aus. Kauft lieber Getränke in Glasflaschen als in Tetra Packs oder Plastikflaschen. Überprüft euren Bedarf und kauft dementsprechend eher Großgebinde. Ferner könnt ihr bei den Angeboten etwas gegen den Verpackungswahn tun: Weniger Convenience, mehr Selbstgemachtes! Ein hausgemachter Sirup ist beispielsweise sehr beliebt und schont die Umwelt. 

  1. Biologisch abbaubare Einwegprodukte

Je nach Gastrokonzept müssen Einwegprodukte sein. Aber dann solltet ihr euch für ökologische Materialien entscheiden: Becher und Schüsseln gibt es z. B. auch aus Pappe, Zuckerrohr oder Palmblatt. Die Plastikalternativen schonen die Umwelt und können oft sogar kompostiert werden. Dabei sind viele Produkte genauso zuverlässig und funktional wie ihre Plastikversionen. Und in Sachen Optik müssen sich die Bio-Produkte auch nicht verstecken. Auf Streetfood Festivals sind sie nicht mehr wegzudenken.

Wer jedoch die Wahl hat, sollte sich nach Möglichkeit immer für wiederverwendbare Produkte entscheiden. Das ist die umweltschonendste Alternative.  

  1. Müll richtig trennen

Rohstoffe sind wertvoll. Deshalb sollte bei euch im Betrieb alles ordentlich getrennt werden. Alles, was an Kunststoff, Papier und Biomüll in der Restmülltonne landet, ist verschwendetes Geld, weil eine unnötig große Restmülltonne bezahlt werden muss. Durch Motivation und beispielhaftes Verhalten könnt ihr euren Mitarbeitern und Gästen helfen, konsequent zu trennen. Konkret gekennzeichnete Abfalleimer für die verschiedenen Müllarten unterstützen dieses Vorhaben. 

  1. Überlegt einkaufen

Erdbeeren im Winter? Das ist in der heutigen Zeit kein Problem,denn alles kann aus anderen, wärmeren Ländern importiert werden. Dabei entstehen allerdings enorme Mengen CO2. Deshalb entwickelt sich der Trend immer mehr hin zu saisonalem und regionalem Einkaufen. Zwar muss je nach Saison an der ein oder anderen Stelle die Speisekarte angepasst werden, dafür freuen sich jedochGäste und Umwelt.

Übrigens: Auch Superfood, das aktuell im Trend liegt, hat oft einen langen Weg hinter sich! Deshalb lohnt es sich auch hier Alternativen zu nutzen.

  1. Gästewünsche berücksichtigen

Immer mehr Gäste achten bei der Restaurant-Auswahl darauf, welche Zutaten für die Gerichte verwendet werden und wo diese herkommen. So werden z. B.Produkte aus der Region positiv bewertet, obwohl sie möglicherweise nicht ‘Bio’ sind. Besonders bei Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten, Obst und Gemüse lohnt es sich, sich bei Bauern aus der Region über Bezugsmöglichkeiten zu informieren. Solche Informationen lassen sich außerdem gut in der Speisekarte abbilden. – Viele Gäste schätzen es sehr, mehr über die Lebensmittel zu erfahren, die auf ihren Tellern landen.

  1. Regionale Produzenten unterstützen

Regional einkaufen hat noch einen weiteren Vorteil: Die Umsätze landen nicht im Großhandel, sondern bleiben in der Region. So unterstützt ihr heimische Produzenten und stärkt die lokale Wirtschaft. Ein positiver Nebeneffekt: Der persönliche Kontakt zwischen euch und euren Lieferanten schafft ein besseres Vertrauensverhältnis.

Laura Lehmann

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SDG Nr. 17

26. Mai 2021

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Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 17 – nur gemeinsam können wir alle 17 Ziele erreichen.

26. Mai 2021

Die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) gehen alle an: Regierungen, die Zivilgesellschaft und die Unternehmen. Deshalb fordert das SDG 17 eine globale Partnerschaft aller Akteure. Denn nur die partnerschaftliche Umsetzung der 17 SDGs schafft die Bedingungen für Nachhaltigkeit – lokal, regional, national und global.

Das Prinzip „niemanden zurückzulassen“ („leave no one behind“, LNOB) beschreibt die gemeinschaftliche Verantwortung, alle Menschen auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung mitzunehmen. Es ist ein zentrales Leitprinzip bei der Bewältigung globaler Herausforderungen der Agenda 2030. LNOB zielt darauf ab, die Bedürfnisse der Ärmsten und am stärksten Benachteiligten in den Blick zu nehmen und allen Menschen soziale, wirtschaftliche und politische Teilhabe zu ermöglichen sowie damit Chancengleichheit zu fördern – innerhalb einer Gesellschaft sowie im Rahmen der globalen Gemeinschaft. Inklusive Gesellschaften und eine inklusive und gerechte globale Weltordnung sind Voraussetzungen für nachhaltigen Frieden und damit nachhaltige Entwicklung.

Vier tragende Prinzipien machen die globale Partnerschaft aus:

  • Alle Staaten müssen handeln.
  • Gemeinsame Verantwortung bedeutet, alle sind für das globale Gemeinwohl und entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit verantwortlich.
  • Transparenz in der Umsetzung und gegenseitiger Erfahrungsaustausch.
  • Multi-Akteurs-Ansatz: Alle sind Teil des Teams: Staaten, Zivilgesellschaft, Unternehmen und Wissenschaft.

Wie sieht eine solche globale Partnerschaft aus? Und wie kann globale Partnerschaft weiter gefördert werden?

  • Stärkung der finanziellen Situation der Entwicklungsländer, insbesondere der am wenigsten entwickelten Länder (LDC = Least Developed Countries).
  • Technologie- und Wissenstransfer in die LDC, insbesondere im technischen Bereich, soll verstärkt werden.
  • Aufbau von Kapazitäten und Kompetenzen zur Umsetzung von nationalen Plänen für eine nachhaltige Entwicklung.
  • Eine Öffnung der Märkte zur Verbesserung der Handelschancen der Entwicklungsländer.
  • Verbesserte Politikkoordination, Nutzung von Multi-Akteurs-Partnerschaften sowie Ergebnismessung.
  • Einhaltung der Entwicklungsmittel-Verpflichtungen (0,7 % des Bruttonationaleinkommens der reichen Länder). 

Und was kann ich als Einzelperson tun? 

Je mehr Menschen sich auch in zivilgesellschaftlichen Organisationen oder in NGOs für nachhaltige Entwicklung engagieren, desto größer ist nicht nur der Einfluss der einzelnen Organisation, sondern auch der Einfluss auf die Erreichung des Gesamtziels. Eine kleine Spende oder die Unterstützung einer entsprechenden Petition mit einer Unterschrift sind hier kleine Taten, die einen wesentlichen Unterschied machen. 

Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sich mit dem Thema ‘nachhaltig investieren’ auseinanderzusetzen. Das heißt, sein Geld so anzulegen, dass es in soziale und ökologische Ziele fließt. Über die Online-Plattform FairFinanceGuide wird beispielsweise anhand von verschiedenen Kriterien die Nachhaltigkeit deutscher Banken verglichen. Ein Bankenwechsel kann sich folglich im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung durchaus lohnen. Gerade Investitionen können entwicklungspolitisch wirksam werden. Das gilt nicht nur für institutionelle Investitionen, sondern gleichwohl für private Anleger. Eine gute Informationsgrundlage für den Bereich Investitionen bietet die frei verfügbare Broschüre “Nachhaltige Finanzen für eine nachhaltige Entwicklung”

Nicht zuletzt erfordert jedes gemeinsame Ziel auch gemeinsame Taten: Ein Gespräch über die Nachhaltigkeitsziele und Aufklärung bei Familie, Freunden oder im Unternehmen sind daher eine wichtige Grundlage, um gemeinsam eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.


Quelle:

  1. FairFinanceGuide
  2. Brot für die Welt
Isabel Delakowitz

Freie Texterin und Kommunikation

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SDG Nr. 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

26. Mai 2021

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Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

26. Mai 2021

Anteilnahme und ein starker moralischer Kompass sind in jeder Gesellschaft wichtig. Aber ohne Frieden und Gerechtigkeit, ein sicheres Umfeld und rechtsstaatlich handelnde Institutionen ist die gesunde Entwicklung einer Gesellschaft nur schwer möglich.

Zum jetzigen Zeitpunkt haben noch immer zwei Drittel der Weltbevölkerung keinen Zugang zu ihren Grundrechten und weltweit befinden sich über 82 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Zahl der Geflüchteten hat sich in den letzten zehn Jahren sogar fast verdoppelt.

Frieden ist aus gutem Grund einer der fünf Grundpfeiler der Agenda 2030, mit der sich die Staatengemeinschaft zu weltweit nachhaltiger Entwicklung verpflichtet hat.

Deutschland setzt sich weltweit in seinen bilateralen Beziehungen, in der Europäischen Union (EU) und im Rahmen internationaler Organisationen wie den Vereinten Nationen (UN) für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt ein: für die Beendigung gewaltsamer Konflikte, für umfassende Krisenprävention, effektive Rüstungskontrolle, den Schutz der Menschenrechte, für gute Regierungsführung und die Stärkung einer regelbasierten internationalen Ordnung.

Wichtige Ziele und Unterziele sind:

  • Krieg und Gewalt überall deutlich verringern/beenden
  • Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung von Kindern beenden
  • Friedliche und inklusive Gesellschaften schaffen
  • Alle Formen der organisierten Kriminalität bekämpfen
  • Leistungsfähige, transparente und rechenschaftspflichtige Institutionen aufbauen
  • Rechtsstaatlichkeit, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen
  • Korruption bekämpfen
  • Illegale Finanz- und Waffenströme verringern
  • Freier Zugang zu Informationen
  • Grundfreiheiten schützen 

Diese Ziele und Unterziele sind als langfristige Vorhaben angelegt, da all diese Entwicklungen in Politik und Gesellschaft viel Zeit benötigt. Staatliche und gesellschaftliche Strukturen verändern sich nur langsam und Rückschläge sind fast schon vorprogrammiert. Dennoch ist es wichtig, diese Ziele mit langem Atem weiterzuverfolgen, damit eine friedliche und gerechte Zukunft für alle Menschen möglich ist. Nur dann kann auch eine nachhaltige Entwicklung stattfinden.


Quelle:

Isabel Delakowitz

Freie Texterin und Kommunikation

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SDG Nr. 15 – Leben an Land

26. Mai 2021

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Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 15 – Leben an Land

26. Mai 2021

Nicht nur die Ozeane und Meeresressourcen müssen für eine nachhaltige Entwicklung erhalten und geschützt werden, sondern ebenfalls die Ökosysteme an Land. 

Von 510 Millionen km² unserer Erdoberfläche sind weniger als ein Drittel Landfläche. Von dieser Landfläche sind momentan nur 16 Prozent geschützt, obwohl 75 Prozent des Landökosystems vom Menschen verändert wurde und die Landwirtschaft für 80 Prozent des Biodiversitätsverlustes verantwortlich gemacht werden kann.

Das Leben an Land nachhaltig zu schützen und zu erhalten, nimmt innerhalb der siebzehn Nachhaltigkeitsziele eine geradezu zentrale Rolle ein: “Wird SDG 15 nicht erreicht, gefährdet dies auch die Erreichung von etwa 80 Prozent aller anderen SDGs, zum Beispiel Ernährungssicherheit, sauberes Wasser oder die Bekämpfung des Klimawandels. Ohne den Erhalt der Tropenwälder ist das 1,5-Grad-Ziel nicht zu erreichen.”

Was soll innerhalb dieses Nachhaltigkeitszieles erreicht werden?

Das Prinzip der „Nachhaltigkeit“ geht auf Hans Carl von Carlowitz zurück. Er beschrieb 1713, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung nur dann gewährleistet ist, wenn nicht mehr Holz geerntet wird als nachwächst.

Ein ausgeglichenes Ökosystem ist die Grundlage für unser Leben auf diesem Planeten. Wird es aus dem Gleichgewicht gebracht, treibt das viele Menschen in Hunger und Armut, führt zu Umweltkatastrophen und gefährdet unser Klima und eine nachhaltige Zukunft.

Das SDG 15 fordert: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen. 

Weitere wichtige Unterziele sind: Gesunde Wälder und Bergökosysteme erhalten, den Zugang zu genetischen Ressourcen ermöglichen, Wilderei beenden, die Invasion fremder Arten verhindern, Biodiversität finanziell stärker fördern sowie die Finanzierung nachhaltiger Waldwirtschaft sicherstellen.

Gesunde Wälder, Moore, Böden, Flüsse, Seen und Berge sind Lebensraum und gleichzeitig Grundlage für die Sicherung einer vielfältigen Ernährung, sorgen für saubere Luft und sauberes Trinkwasser und liefern wichtige Rohstoffe. Intakte Ökosysteme wirken temperaturausgleichend und können als CO2-Senken einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Kleiner Beitrag – große Wirkung 

Auch wir als Bürger*innen und Verbraucher*innen können im Alltag zur Erreichung dieses essenziellen Nachhaltigkeitszieles beitragen. Dazu gehören keine großen Maßnahmen. Natürlich ist super, wenn auch wir auf soziale und wirksame Gesetzgebungen in Sachen Klima aktiv hinwirken. Allerdings sind es oftmals die kleinen Dinge des täglichen Lebens, die in Summe einen großen Unterschied machen: 

  •  Auf regional und biologisch produzierte Lebensmittel achten. → unterstützt nachhaltige Landwirtschaft 
  • Gerne sogenannte ‘alte Sorten’ kaufen oder sogar selbst anbauen. → fördert die biologische Vielfalt 
  • Wer in seinem Garten heimische Baum- und Pflanzenarten bevorzugt, schafft damit auch Nahrungsgrundlage und Heimat für einheimische Tiere. 
  • Auf Siegel achten: Viele Produkte können heute hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit per Siegel ausgewiesen werden. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Produkte nachhaltig und fair produziert sind sowie nicht zur Entwaldung beitragen.  Einen Überblick über die verschiedenen Siegel bekommt ihr z. B. unter www.nachhaltiger-warenkorb.de/siegel/
  • Auch beim Holzkauf und bei Holzprodukten kann auf Gütesiegel geachtet werden, die eine nachhaltige Forstwirtschaft unterstützen. 
  • Wer Produkte wiederverwendet, tauscht oder sich beim Kauf zweimal überlegt, ob die Kleidung oder das Produkt wirklich gebraucht und genutzt wird, trägt zur Erreichung des SDG 15 bei. 

Habt ihr noch weitere Tipps und Ideen für den Alltag? Dann kommentiert gerne direkt hier unter dem Beitrag. 


Isabel Delakowitz

Freie Texterin und Kommunikation

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SDG Nr. 14 – Leben unter Wasser

26. Mai 2021

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SDG Nr. 14 – Leben unter Wasser

26. Mai 2021

Die Ozeane sind Grundlage des Lebens. Sie bedecken 70 Prozent unseres Planeten und wir alle sind auf sie angewiesen. Sie dienen als Quelle für Nahrung, Energie und Wasser. Dennoch hat die Menschheit diese wertvolle Ressource dramatisch beschädigt: Steigende Wassertemperaturen, Verschmutzung und Überfischung belasten das empfindliche Ökosystem der Weltmeere stark. Bereits heute sind 20 Prozent der Korallenriffe, 30 Prozent der Seegraswiesen und sogar 35 Prozent der Mangrovenwälder zerstört. Deshalb will die Staatengemeinschaft bis 2030 diese Entwicklung stoppen.

Gesetztes Ziel ist, “Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung [zu] erhalten und nachhaltig [zu] nutzen.”

Einfach keinen Fisch mehr essen?

Die Netflix-Dokumentation „Seaspiracy“ über die Überfischung der Meere erntet nicht nur aus der Industrie und von Branchenverbänden viel negative Kritik, sondern auch von Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace. „Veganer zu werden kann nicht die einzige Antwort sein“, meint Will McCallum, Head of Oceans bei Greenpeace Großbritannien, „eine derartige Forderung, die ausschließlich auf Veganismus setzt, ignoriert, dass Milliarden Menschen für ihr Überleben von den Meeren abhängig sind.“ Die kürzlich auf Netflix erschienene Doku „Seaspiracy“ fordert u. a., „keinen Fisch mehr zu essen“. In der als Enthüllungsgeschichte angelegten Sendung beleuchtet Filmemacher Ali Tabrizi die Fischindustrie und ihre Wirkung auf die Meere und das Klima.

Auch die gemeinnützige Meeresschutzorganisation Oceana betont, dass der völlige Verzicht auf den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten für mehrere hundert Millionen Menschen weltweit keine realistische Alternative sei.Viele dieser Menschen leben von der Küstenfischerei  und ein vollkommener Verzicht ziehe daher in weiten Teilen Armut, Hunger und Mangelernährung nach sich.

Was sind die Alternativen? 

Die Meere beherbergen eine enorme biologische Vielfalt (Biodiversität) und leisten einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung: Weltweit decken 3,2 Milliarden Menschen mehr als 20 Prozent ihres Bedarfs an tierischem Eiweiß durch Fisch. Der Fischereisektor bildet die Existenzgrundlage von mehr als zehn Prozent der Weltbevölkerung. Der größte Teil dieser Menschen lebt in Entwicklungs- und Schwellenländern. Verschmutzung, Überfischung und der globale Klimawandel bedrohen die Lebensgrundlage dieser Menschen heute sowie die Grundlage zukünftiger Generationen. 

Als Orientierung, wie dieses wichtige Ökosystem geschützt werden kann, dient beispielsweise der 2016 veröffentlichte 10-Punkte-Aktionsplan der Bundesregierung ‘Meeresschutz und nachhaltige Fischerei’

  •  Mehr und besser verwaltete Meeresschutzgebiete schaffen.
  • Bis 2020 sollte von der Staatengemeinschaft das Ziel erreicht werden, weltweit 10 Prozent der Meeresgebiete zu schützen. Stand heute sind es 8 Prozent. 
  •  Nachhaltige Fischerei und Aquakultur sowie verbessertes Management der Frischereibestände zum Schutz mariner Ressourcen fördern. 
  •  Nachhaltige und sozialverantwortliche Verarbeitung und Vermarktung von Fisch fördern, z. B. durch die Unterstützung nachhaltiger Lieferketten. 
  • Unterstützung von Partnerländern bei der Bekämpfung illegaler, ungemeldeter und unregulierter Fischerei. 
  • Aufbau strategischer Partnerschaften mit Wirtschaftssektoren, die ein besonderes Interesse an intakten Meeres- und Küstenökosystemen haben. Hier kann beispielsweise sozial nachhaltiger und ökologischer Tourismus helfen, die Attraktivität von Schutzgebieten zu erhöhen und gleichzeitig zur Sensibilisierung beitragen.  
  • Partnerländer bei der Reduzierung der Meeresverschmutzung mithilfe von umweltpolitischer Zusammenarbeit unterstützen. 
  • Strategien zum Umgang mit möglichen irreversiblen Schäden von Meeresökosystemen entwickeln. 
  • Küstenregionen bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen. 
  • Frühwarnsysteme für die Folgen des Klimawandels ausbauen.
  • Länder- und themenübergreifende Kooperationen fördern, beispielsweise durch die Unterstützung der “Partnership for Regional Ocean Governance”.    

Tipp:

Als Verbraucher könnt ihr viel dazu beitragen, dass die Meere und Küstenregionen nachhaltig bewirtschaftet werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Lebensmittel Fisch. Zusammen mit Fischereiexperten und Umweltschutzorganisationen hat der MSC Standards für eine nachhaltige Fischerei erarbeitet. Das MSC-Siegel kennzeichnet nur Fische aus bestandserhaltender Fischereiwirtschaft. Mehr Infos und Tipps gibt es hier: 


Quellen:

  1. BMZ – SDG 14
  2. BMZ – SDG 14
  3. BMZ – Material & Meeresschutz 
  4. seashepherdglobal 
Isabel Delakowitz

Freelancerin, Redaktion

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SDG Nr. 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz

19. Juli 2021

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SDG Nr. 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz

19. Juli 2021

„Kommende Generationen werden dich nicht fragen, in welcher Partei du warst. Sie werden wissen wollen, was du dagegen getan hast, als du wusstest, dass die Pole schmelzen.“

Martin Sheen, amerikanischer Schauspieler

Der Klimawandel ist eines der dringendsten Themen unserer Zeit und das Ergebnis verschiedener Sachverhalte wie Umweltverschmutzung und Missbrauch der Umwelt und unserer Atmosphäre. Die Auswirkungen dessen sind bereits heute sichtbar: 

Weltweit ist die mittlere Temperatur seit Beginn der Industrialisierung im Durchschnitt bereits um rund ein Grad gestiegen. Ohne eine Begrenzung der Treibhausgasemissionen könnte diese bis zum Jahr 2100 um mehr als drei Grad Celsius ansteigen – mit immensen Schäden. 

Besonders ist das Treibhausgas CO2 im Fokus. Der CO2-Gehalt unserer Atmosphäre ist in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen und steigt weiter. Im Vergleich zur vorindustriellen Zeit hat er um 146 Prozent zugenommen. Dieser enorme Anstieg an CO2 ist weitgehend dafür verantwortlich, dass das Eis an den Polen und auf den Gletschern weltweit in Massen schmilzt. 

Der Klimawandel führt zu Extremwetterereignissen wie Wirbelstürmen und Hurrikans, Hitzeperioden und Dürren. Die Folgen sind Erdrutsche, Überschwemmungen, Starkregen und Sturmfluten. Dadurch werden beispielsweise Häuser und Ernten sowie Nahrungs- und Lebensgrundlagen zerstört.

Wenn der Meeresspiegel steigt, Ernten vertrocknen und ganze Landstücke unbewohnbar werden, zieht es die Menschen dorthin, wo es sich besser leben lässt – in Städte und Ballungszentren (vgl. SDG 11 nachhaltige Städte und Gemeinden). 

Etwa 21,5 Millionen Menschen sind aufgrund des Klimawandels und der damit einhergehenden Folgen jedes Jahr gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und zu fliehen. 

Aber nicht nur Menschen, auch Tiere und Pflanzen sind von der Erderwärmung betroffen: Sie werden aus ihrem Lebensraum gedrängt, verlieren ihre Nahrungsgrundlagen oder sind sogar vom Aussterben bedroht. 

Quelle: https://www.instagram.com/p/CPviBNyAGWx/?utm_medium=copy_link 

In Deutschland zeigen sich die Klimaveränderungen in besonderer Weise an unseren Wäldern und Gewässern. Die Bäume bekommen zu wenig Wasser und durch die Hitze steigt die Waldbrandgefahr. Eine optimale Umgebung für Schädlinge wie den Borkenkäfer, der sich immer weiter ausbreitet. In der Nord- und Ostsee sowie in einigen Seen kommt es verstärkt zu Algen- und Bakterienbildung mit teilweise giftigen Ausprägungen. 

Im Pariser Klimaschutzabkommen hat sich die Staatengemeinschaft deshalb weltweit zu Maßnahmen zum Schutz des Weltklimas verpflichtet. 

Noch ist es möglich, den Temperaturanstieg durch maßgebliche Verhaltensänderungen und technologische Innovation auf 2, im besten Falle 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. 

Das Nachhaltigkeitsziel 13 ruft zu umgehenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf. Dieser Aufruf geht an die Politik, die Wirtschaft aber auch an uns alle. 

Mitmachen zählt: vielleicht mit der Unterstützung einer Baumpflanzaktion in eurer Nähe, einen bewussten Fahrrad-Monat, weniger Flugreisen (gerade im Kurzstreckenbereich) oder einer Browser-Umstellung beispielsweise auf ‚Ecosia‘. 

Was habt ihr sonst noch für Ideen? 

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

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SDG Nr. 12 – Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster

19. Juli 2021

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SDG Nr. 12 – Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster

19. Juli 2021

Das SDG 12 bezieht sich sowohl auf den individuellen Konsum als auch auf die Umgestaltung der Wertschöpfungsmuster, die unserer Produktion zugrunde liegen. Bedeutet: Dieses Ziel spricht jeden Einzelnen von uns an, z. B. in Form von Vermeidung beziehungsweise der verantwortungsvollen Entsorgung von Abfällen.

Unser Planet ist nur begrenzt belastbar. 

Die Weltbevölkerung konsumiert aktuell mehr Ressourcen als das gesamte Ökosystem bereitstellen kann. 

Wie können wir mit den knappen Ressourcen unseres Planeten so umgehen, dass sie auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben? Dazu ist ein tiefgreifender Wandel unserer Produktions- und Konsumpraktiken notwendig: Weg von einer „Wegwerfkultur“ und hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der weniger verschwendet und mehr wiederverwendet und recycelt wird.

Wie ist die Situation in Deutschland?

In Industrieländern wie Deutschland ist der Ressourcenverbrauch pro Kopf besonders groß. Jede und jeder Deutsche wirft pro Jahr durchschnittlich etwa 1,5 Kilogramm Kleidung, 85 Kilogramm Nahrungsmittel und rund 25 Kilogramm Plastikverpackungen in den Müll. Das teilweise auferlegte Verbot von Plastikverpackungen im Privatkund*innenbereich ist ein Schritt in die richtige Richtung – hier muss aber noch viel mehr passieren.  

Die richtige Mülltrennung ist ebenfalls ein wichtiger Baustein. Strategien für besseres Recycling und eine effiziente Kreislaufwirtschaft sind notwendig, um nachhaltiger mit unseren Ressourcen zu wirtschaften. Momentan kann beispielsweise nur die Hälfte der Plastikabfälle wiederverwertet werden. 

Ein weiteres Stichwort, das uns alle betrifft, ist das Thema Lebensmittelverschwendung. In Deutschland ist „Containern“, also das Retten von ungebrauchten Nahrungsmitteln aus dem Müll, trotz dramatischer Lebensmittelverschwendung noch immer illegal. Vorbild könnten hier Gesetzgebungen wie in Frankreich sein: Dort ist es dem Handel verboten, neuwertige Lebensmittel wegzuwerfen.

Initiativen wie „Zu gut für die Tonne!“ versuchen, dem Phänomen der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Sie gebennützliche Tipps zu sämtlichen Lebensmitteln und wie diese zum Beispiel länger haltbar gemacht werden können. Die Initiative trägt somit aktiv dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und die Wertschöpfung unseren Lebensmitteln gegenüber zu erhöhen. 

Und auch Betriebe im Lebensmittelbereich können durch die Teilnahme an Bewegungen und Apps wie „Too Good To Go“ überschüssigen Lebensmitteln und Restanten ein zweites Leben abseits der Mülltonne ermöglichen. 

Quelle: zugutfuerdietonne.de

Wichtig ist auch Information und Transparenz: Nur eine adäquate Aufklärung von Verbraucher*innen über nachhaltigen Konsum und Lebensstil trägt zu einer langfristigen Trendwende bei. Durch Umweltsiegel auf Produkten wie dem „Blauen Engel“, können Verbraucher*innen sofort erkennen, ob ein Produkt nachhaltig hergestellt wurde oder es bei der Nutzung beispielsweise wenig Energie verbraucht oder Treibhausgase ausstößt.

Tipp: Auf blauer-engel.de können gezielt Produkte gesucht oder in verschiedenen Produktkategorien stöbern werden. Über 12.000 Produkte und Dienstleistungen tragen den Blauen Engel.

Nicht jeder kann alles tun, aber jeder kann etwas tun. 

Verbraucher*innen in den Industrieländern haben überdurchschnittlich viel Macht, um mit ihren Entscheidungen auch globale Produktionsketten zu beeinflussen, zum Beispiel durch den Umstieg auf regionale, ökologische und fair gehandelte Lebensmittel. Sie legen einen Grundstein, damit Konsum- und Produktionssysteme so angepasst werden, dass sie wieder mit unserem Ökosystem in Einklang stehen. 

Der eigene Lebensstil und das private Konsumverhalten müssen nachhaltig gestaltet werden. Praktische Tipps und verlässliche Informationen, etwa durch Siegel, können dabei helfen.

Tipp: Diese und viele weitere Fragen rund um umweltbewussten und sozialen Konsum beantwortet das Onlineportal des Nachhaltigen Warenkorbs. Unter nachhaltiger-warenkorb.de zeigt der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), wie Verbraucher*innen aktiv etwas für das Klima tun können.

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

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SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden

10. Juni 2021

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SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden

10. Juni 2021

Die Weltbevölkerung nimmt kontinuierlich zu und die Urbanisierung schreitet weltweit voran. Erstmals leben heute mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Bis 2050 wird erwartet, dass 68% der gesamten Weltbevölkerung in Städten leben wird. Städte haben enorme, oft noch ungenutzte Potenziale für die Entwicklung eines Landes. Sie sind Dreh- und Angelpunkt lokaler und nationaler Wirtschaften, und schon heute bündeln sich in den Städten dieser Erde mehr als 80% der globalen Wirtschaftsaktivität.

Zu den größten städtischen Herausforderungen unserer Zeit zählen vor allem die Themen Verkehrsüberlastung, fehlende Mittel für die Grundversorgung, Wohnraum, die Abnutzung von Infrastruktur, die zunehmende Luftverschmutzung sowie der Umgang mit Abfall. Damit wir jedoch auch in Zukunft gut leben können, brauchen wir bezahlbaren urbanen Wohnraum und eine nachhaltige und integrierte Stadtentwicklungspolitik. Zu lebenswerten Städten gehört gute Arbeit, nachhaltige Infrastruktur und Mobilität, Gesundheit und Teilhabe der Menschen. Aber auch ländliche Gegenden dürfen im Entwicklungsprozess nicht vergessen werden: Attraktive ländliche Räume und Dörfer mit guten Arbeitsplätzen und Infrastrukturen dämpfen eine Urbanisierung der Gesellschaft und erhöhen die Lebensqualität vor Ort sowie im Umland städtischer Räume.

Allgemeines Ziel ist es, Städte inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu machen.

Im Detail bedeutet das:

  • Nachhaltige Nutzung der Flächen
  • Sichere, bezahlbare und nachhaltige Mobilität in der Stadt und auf dem Land
  • Senken der Umweltbelastung durch Städte und Urbanisierung
  • Bezahlbarer Wohnraum für alle

Wie können diese Ziele erreicht werden?

Zu 1.) Was bedeutet es, Flächen nachhaltig zu nutzen?
Zum Beispiel sind Schottergärten in Baden-Württemberg ausdrücklich verboten. Auch in einigen anderen Bundesländern und Kommunen sind sie bereits unzulässig. Wer einen (Vor-)Garten hat, kann diesen Begrünen und mit heimischen Blumen Bienen, Schmetterlingen und unterschiedlichsten Insekten ein Zuhause bieten.

Zu 2.) Sichere, bezahlbare und nachhaltige Mobilität in der Stadt und auf dem Land
Hier hat Deutschland im Vergleich noch einiges an Nachholbedarf und kann sich ein Beispiel an diversen Nachbarländern nehmen: In Estland weitet der Staat beispielsweise den kostenlosen Nahverkehr aus und in der Hauptstadt Tallinn ist dieser bereits seit 2013 für die einheimische Bevölkerung kostenlos.
Die jüngste und medienwirksame Kontroverse in Deutschland drehte sich allerdings um das Thema Benzinpreise: Benzinpreise auf lange Sicht anheben, um die Umwelt zu schützen. Wir können von uns behaupten, dass wir so viel es uns möglich ist, mit dem Fahrrad fahren. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass viele diese Möglichkeit aufgrund von langen Entfernungen und fehlendem ÖPNV nicht haben. Das Auto wird zumeist genutzt, um z. B. zur Arbeit zu kommen – nicht für Spazierfahrten. Ein konsequenter Ausbau des Nahverkehrs wäre aus unserer Sicht daher der nachhaltigere Ansatz. Diese Entwicklung hätte im gleichen Zug positive Auswirkungen auf das Unterziel 3.), die Senkung von Umweltbelastungen.

Zu 4.) bezahlbarer Wohnraum für alle
Bekanntermaßen haben Angebot und Nachfrage direkte Einwirkungen auf den Preis. Aufgrund der Urbanisierung steigt die Nachfrage nach städtischem Wohnraum, wodurch der Preis in die Höhe klettert. Effiziente Stadtplanungs- und Managementpraktiken sind hier unabdingbar, um der voranschreitenden Urbanisierung zu begegnen, angemessenen Wohnraum zu schaffen und allen Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist an dieser Stelle erneut mitzudenken und eine Möglichkeit, die innerstädtische Situation zu entspannen.

Städte sind heute und in Zukunft zentral für unsere Wirtschaft, Brennpunkte sozialer, kultureller und politischer Diskurse sowie Lebensraum für den Großteil der Weltbevölkerung. Eine zukunftsweisende und effektive Stadtentwicklung ist daher unabdingbar, um die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu erreichen.


Quellen:

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

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SDG Nr. 10 – Weniger Ungleichheit

Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 10 – Weniger Ungleichheit

31. Mai 2021

Mit SDG 10 hat sich die Staatengemeinschaft zum Ziel gesetzt, die Ungleichheit zwischen und innerhalb den Staaten zu verringern. Darüber hinaus ist Ungleichheit als Querschnittsthema entlang aller 17 Ziele für den Erfolg der Agenda 2030 von zentraler Bedeutung.
 
Einkommen und Vermögen sind weltweit ungleich verteilt. In den letzten Jahren hat die Ungleichheit in einigen Ländern sogar weiter zugenommen. Deshalb liegt ein besonderes Augenmerk des SDG 10 darauf, für die ärmsten 40 Prozent der Weltbevölkerung die Einkommenssituation deutlich zu verbessern und das Wohlstandsgefälle in und zwischen den Ländern zu verringern.
Doch Ungleichheit beschränkt sich nicht ausschließlich auf die sogenannten Entwicklungsländer: Im Euro-Raum halten beispielsweise die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung etwa die Hälfte des Gesamtvermögens.
Hinzu kommt, dass in der Betrachtung und Analyse von Ungleichheit noch weitere Dimensionen abgebildet werden müssen. Ungleichheit zeigt sich ebenso im Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung, in der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe, der Chancengleichheit oder der Lebenserwartung. Zusätzlich ist die Gleichstellung der Geschlechter (SDG 5) bei diesem Ziel zentral mitzudenken.
Große soziale, politische und wirtschaftliche Ungleichheit innerhalb und zwischen verschiedenen Staaten ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
Alle Menschen sollen ihr Leben selbst bestimmen können. Der Abbau von Ungleichheit fördert das Innovationspotenzial und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt, fördert die Leistungsbereitschaft und reduziert die Ursachen für Migration. Nur so können die sozialen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Potenziale aller Menschen angemessen genutzt werden und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.
Große Ungleichheit und Diskriminierung abzubauen ist ein elementares Menschenrechtsprinzip. Teilhabe für alle Menschen möglich zu machen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Ethnizität, Herkunft, Religion, einer Behinderung und wirtschaftlichem oder sozialem Status ist Teil der sozialen Verantwortung.
Fernab der globalen Finanz- und politischen Staatsebene kann auch hier in Deutschland jedes Unternehmen und jede Einzelperson im Rahmen der sozialen Verantwortung zur Gesamtzielerreichung im Nachhaltigkeitsziel 10 beitragen.
Die globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten können beispielsweise so nachhaltig wie möglich gestaltet werden, in dem Menschenrechte, die Einhaltung internationaler Arbeits- und Sozialstandards, der Schutz vor Kinder- und Zwangsarbeit sowie Diskriminierungsverbot an oberster Stelle stehen.
Die Implementierung von Eingliederungsstrategien für Frauen, ältere Menschen, Menschen mit Behinderung sowie Migranten bietet Unternehmen außerdem die große Chance, selbst etwas zum Abbau von Ungleichheit beizutragen und dabei das eigene Unternehmen zusätzlich zu stärken.
 
Zugleich gibt es verschiedene Möglichkeiten, als Einzelperson tätig zu werden: Mit der Unterstützung einer regionalen Initiative wie der Tafel oder dem Kauf einer Obdachlosen-Zeitung kann jede*r Einzelne ganz unabhängig vom eigenen Gehalt der Gesellschaft etwas zurückgeben.
 
Das Prinzip der Agenda „Niemanden zurücklassen“ ist hier besonders zu unterstreichen.
 
Quellen und weiterführende Links:

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

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