Skip to main content

Autor: isabella.jung

Heimattage Offenburg

05. Mai 2022

Folge Uns

Heimattage 2022 in Offenburg

05. Mai 2022

Seit 1978 gibt es die Heimattage Baden-Württemberg, eine Veranstaltungsreihe, die jedes Jahr von einer anderen Stadt im Ländle ausgerichtet wird. So können die Baden-Württemberger*innen ihr Land von seinen schönsten Seiten kennenlernen. Unter dem Motto „HEIMAT – FREIHEIT – EUROPA“ finden die Heimattage Baden-Württemberg 2022 in Offenburg statt – nach 1980 bereits zum zweiten Mal.

FREIHEIT: DEMOKRATIE UND MENSCHENRECHTE
Insbesondere das Thema „FREIHEIT“ zieht sich wie ein roter Faden durch das Heimattage-Jahr 2022, denn es spielt in Offenburg eine besondere Rolle: Am 12. September 1847 verkündeten die „entschiedenen Freunde der Verfassung“ Deutschlands ersten freiheitlich demokratischen Grundrechtekatalog im Offenburger Salmen, sozusagen die „Badische Bill of Rights“. In ebendiesem Salmen wurden die Grundrechte im Jahr 1938 buchstäblich mit Füßen getreten – als der Salmen, damals Synagoge, der Reichspogromnacht zum Opfer fiel. Die Stadt erinnert an beide Ereignisse. Höhepunkt im Heimattage-Jahr ist daher auch die Neueröffnung des Offenburger Salmen im Mai, der künftig als lebendiger Ort der Demokratiegeschichte öffentlich zugänglich sein wird. Im September jährt sich außerdem die Verkündung der Offenburger Forderungen zum 175. Mal. Gemeinsam mit den Landesfesttagen feiern wir Freiheitsfest und Museumsfest. Besonderes Highlight wird der Landesfestumzug, mit 100 Schaubildern und fast 3.000 Mitwirkenden. Auch dabei spielen Demokratie und Menschenrechte eine wichtige Rolle.

GRENZÜBERSCHREITEND UND VERBINDEND:
EUROPA Die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Europäischen Union ermöglicht seit vielen Jahrzehnten eine hervorragende Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg, vor allem aber ein wertschätzendes und friedliches Zusammenleben. Mitten in Europa und ganz nah an der deutsch-französischen Grenze sind die offenen Grenzen besonders wichtig. Mit dem deutsch-französischen Familienfest feiert Offenburg im Juli 30 Jahre Konversion der ehemaligen Ihlenfeld-Kaserne zum Kulturforum und sechs Jahrzehnte deutsch-französische Freundschaft.

HISTORISCHE HEIMAT UND INTEGRATION
Um ein freundschaftliches Zusammenleben geht es auch beim internationalen Fest. Mit Leckereien aus unterschiedlichsten Herkunftsländern und einem bunten Kulturprogramm lernt man sich besser kennen. Die Heimattage bilden einen Rahmen, um das Miteinander zu leben. Und sie laden dazu ein, die Auseinandersetzung mit der eigenen Heimat zu vertiefen – durch vielfältige Begegnungen, sei es auf dem Gustav-Wanderweg, auf einer Vernissage oder beim Weinfest. „Offenburg versteht sich als offene Stadt. Sie heißt Menschen willkommen und fördert die Integration“, hat der Gemeinderat der Stadt ins Aufgabenbuch geschrieben.

Das komplette Programm findet ihr auf der Website unter https://www.heimattage-offenburg.de

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

Zur Übersicht

Weiterlesen

Zwischen Hedonismus und Mülldeponie

Zwischen Hedonismus und Mülldeponie

Weltweit grassiert seit 2 Jahren eine Pandemie und verbreitet dabei Angst und Schrecken – nur ein Land scheint davor immun. Auf der Flucht vor dem neblig, grauen und vor allem unfassbar langweiligen Winter (keine Weihnachtsmärkte, kein Spaß – ausschließlich Kälte) hieß es also für mich mit der gewohnten Arroganz einer privilegierten weißen Frau: ab nach México. Olé!

Einmal um den Erdball schwimmen, das lässt die aktuelle Konditionen der Wohlstandsgesellschaft nicht zu, daher also ab in den Flieger – ab ins Paradies. Wo geht man in Mexiko als Erstes hin auf der Suche nach ausgelassenen Partys und Spaß? Jor nicht ganz, Cancún war fast richtig – es wurde Tulum: Palmen, lange weiße Sandstrände, Beachclubs und jede Menge Cerveza, Margarita und auch sonst einfach alles, was die Getränkekarte her gibt. Vor Ort dann erst mal die kleinlaute Feststellung, dass wir mit unsren 31&32 Jahren ganz knapp an der Grenze vorbei geschrappt sind einfach schon zu alt für die Scheiße zu sein, wurden wir getränketechnisch erst mal nicht enttäuscht. Dass es dann aber gleich so unfassbar viele partywütige Touris aller Nationen sein müsse… auf dem Weg zum Strand hat sich das in einem tagtäglichen Verkehrschaos entladen. Egal. Leicht beschwipst von den drölf Cervezas konnte man uns die Laune auf unseren Klapperrädern, mit welchen wir uns ins Getümmel stürzen nicht vermiesen.

Als kulturell interessierte:r Mitteleuropäer:in ist es natürlich die erste Bürger:innenpflicht sich zusätzlich interessiert an Land und Leuten zu zeigen. Maya Stätten besichtigen, in Cenoten schwimmen zu gehen, „einsame“ Inseln erkunden… Was man halt so macht. 

Schluss mit Lustig und Augen auf vor der bitteren Realität

Was soll ich sagen? Es kam, was kommen musste. In Valladolid angekommen, einem Städtchen im Osten des mexikanischen Bundesstaates Yucatán, stand wieder einmal der Besuch einer malerischen Cenote ins Haus. 

Info

Cenoten sind übrigens Karsthöhle mit Grundwasserzugang. Durch den Einsturz der Höhlendecke werden kristallklare, blau schimmernde Quellen sichtbar. Auf der Suche nach Wasser wachsen von oben oft Lianen hinein. Es sieht wunderschön und unfassbar verwunschen aus.

Aufgrund des dauerhaften Bewegungsmangels haben wir uns Räder geschnappt, bei Google die Route eingegeben und sind los gestrampelt – immer schön den Anweisungen von Google Maps folge leisten. Über kleine Straßen durch die koloniale Innenstadt, an den Ortsausgang rauf auf idyllische Feldwege. Doch dann war mit einem Mal rum mit Idylle.

Der Weg war links und rechts gesäumt von unglaublich viel Unrat: Matratzen, kaputten Kloschüssseln und immer wieder leere Plastik-/Styroporverpackungen. Riesige schwarze Geiervögel saßen in den Bäumen, auf der Straße und beobachten uns. Unbehagen und Beklemmungsgefühle stellen sich bei uns ein, immer in der Hoffnung diese Hundertschaft riesigen Geier würde uns nicht angreifen.
Wir strampelten zaghaft weiter, wie sich plötzlich eine gigantische, teilweise brennende Müllhalde neben uns auftat. So weit das Auge reichte Müll. Essensreste, um die sich die Geier stritten, Skelette aller vorstellbarer Tiere, schwarze, bis an den Anschlag vollgestopfte schwarze Säcke – Müll. Müll und noch mehr Müll.

Apathisch fuhren wir weiter um keine 200m weiter an einer wunderschönen Cenote raus zu kommen, wo sich bereits schon wieder zig Touris im Wasser tummelten. Von Müllbergen nichts zu sehen.

Realität in your face

Zunächst: Klar! Was haben wir eigentlich bisher gedacht, wo der ganze Müll dieser abertausend Touristen und von uns hin soll? Direkt ins Meer, dass wir es nicht sehen müssen? Oder einfach mal ein bisschen schneller, besser und effektiver verbrennen? Wie wärs???

Die Stimmung bei uns war absolut hinüber. Uns war absolut zum heulen zu Mute. Der Illusion des Paradieses beraubt fiel es uns wie Schuppen von den Augen: wir sind Schuld an diesen Bergen von Müll. Zwei von drei Müllsäcken kommen aus Hotels und damit von uns. Und das ist nur das, was wir sehen. Der Boden in Yucatán ist sehr kalkhaltig, somit durchlässig und kann das Grundwasser daher nicht besonders gut filtern. Es ist daher eine Illusion zu glauben, dass die Cenote, welche wir an diesem Tag besucht haben von dem Müllberg in der direkten Nachbarschaft nichts aufs Schlimmste in Mitleidenschaft gezogen wird. Dazu kommen hunderte Besucher:innen tagtäglich, um sich an Lianen ins Wasser zu schwingen. Die Cenoten sind absolut überlastet. Wir waren nicht im Wasser, aber das macht es keinen Deut besser. 

Aber ich muss viiiel früher anfangen: ich bin da hin geflogen!!! Geflogen!! Bin mit alten Kuttern über den Golf von Mexiko geschippert und habe überall meinen Fußabdruck hinterlassen. Und warum? Auf der Suche nach Spaß und dass ich nach 4 Wochen braungebrannt nach Hause komme und alle sagen „boar, bist du braun. 😍“. 

F**k off sag ich da mal. Ich habe keine Lösung und will bitte von niemandem die Absolution. Ich habe ein unfassbar schlechtes Gewissen, mit dem ich jetzt leben muss. Trotz meiner Erfahrungen kann ich nicht mal dafür garantieren, dass ich nie wieder eine Fernreise unternehme. Für den Moment habe ich aber die Nase gestrichen voll und kann eins ganz sicher sagen: ich werde zuhause noch dankbarer sein für das, was wir haben und noch mehr an meinem grünen Fußabdruck arbeiten. Ich hoffe mir fällt noch etwas viel Besseres ein, das ich tun kann. Weil nachdem ich diesen Müllberg gesehen habe weiß ich eins ganz sicher: ab und zu das Auto stehen zu lassen und das Fahrrad zu nehmen ist zu wenig! 

Eure Laura

19. Januar 2022

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

Folge Uns

Zur Übersicht

Weiterlesen

Gastronomie nachhaltig gestalten

18. Januar 2022

# Topics
Folge Uns
Nachhaltigkeitsziele

Gastronomie nachhaltig gestalten

26. Mai 2021

Nachhaltigkeit ist ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben: Immer mehr Restaurants, Cafés, Bars und andere gastronomische Betriebstypen wenden sich dem Thema zu und gehen im Einkauf, im Speisen- und Getränkeangebot, aber auch im Backoffice neue Wege.

Sie tun dies nicht allein, weil ein nachhaltiges Gastronomiekonzept besser für die Umwelt, das Tierwohl und den Umgang mit natürlichen Ressourcen ist,sondern, weil es das eigene Business zukunftssicherer macht. – Was heute wohl wichtiger ist als je zuvor.

Nachhaltigkeit hat viele wirtschaftliche Vorteile für den Betrieb: Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften reduziert unnötige Abfälle, macht den Einkauf effektiver und Verarbeitungsprozesse effizienter. Es fördert den Teamgeist durch gemeinsam definierte Ziele und die Kreativität durch das Entwickeln neuer Speiseangebote. Darüber hinaus werden neue Gäste angelockt, die in ihre Entscheidung, wo sie essen gehen oder sich etwas bestellen, nachhaltige Kriterien einbeziehen.Und die Anzahl dieser Gäste wird in Zukunft mehr und mehr steigen!

Nachhaltigkeit bedeutet für den Betrieb weniger Kosten sowie Sicherung und langfristig sogar eine Steigerung des Gewinns. Zeit und Geld, die in die nachhaltige Transformation investiert werden, sind eine Investition in die Zukunft.

Die zwölf von Greentable formulierten Handlungsfelder geben Gastronomien Orientierung – vom „Nachhaltigkeits-Neuling“, der sich fragt, wie er am besten anfängt, bis zu Fortgeschrittenen, die ihren Betrieb immer weiter „gen grün“ transformieren wollen. Diese zwölf Handlungsfelder lassen sich in drei große Bereiche gliedern: Einkauf, Umwelt und Gesellschaft.

Das Gesamtkonzept ergibt: Drei Themenbereiche mit je vier Zielen gleich zwölf Handlungsfelder für eine nachhaltige Gastronomie.

EINKAUF: BASIS EINES NACHHALTIGEN KONZEPTS

Nachhaltigkeit in der Gastronomie beginnt mit dem Einkauf, also der Auswahl und der Entscheidung, welche Lebensmittel, aber auch Verbrauchsmaterialien für den Betrieb beschafft werden. Für Betriebe gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, ihren Einkauf nachhaltiger zu gestalten.

Regionale und saisonale Lebensmittel haben kürzere Transportwege, müssen nicht lange gelagert werden und haben somit einen kleineren CO2-Fußabdruck als z. B. ganzjährig verfügbare Importware. Je weniger sie verarbeitet sind, desto umweltschonender sind sie.

Nicht nur Kaffee und Tee gibt es als Fairtrade-Produkte in hoher Qualität. Auch bei Zutaten, die bei uns nicht wachsen oder bei Arbeitskleidung sollte auf entsprechende Siegel geachtet werden. Sie stellen ökologische und soziale Nachhaltigkeit durch verantwortungsvollen Anbau und faire Bezahlung sicher.

Wenn Fleisch, dann aus artgerechter Tierhaltung. Die Standards der deutschen Anbauverbände wie Bioland, Demeter oder Naturland stehen für kontrolliertes Tierwohl.

Beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten dienen das “MSC”- und “ASC”-Siegel als gute Orientierung. Sie bewerten u. a. den Zustand der Bestände und die Auswirkung der Fischerei und Fischzucht auf die marine Umwelt.

Ebenso gibt es für Reinigungsmittel, To-go-Verpackungen oder Bürobedarf viele nachhaltige Alternativen.

Grundsätzlich gilt: Je weniger Fleisch und Fisch und je höher der Anteil vegetarischer oder veganer Speisen im Angebot, desto nachhaltiger. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Restaurant in Zukunft vegetarisch-vegan sein muss! Eine einfache Lösung: Fleisch und Fisch als optionale Beilage anbieten. So entscheiden die Gäste selbst, ob sie „mit“ oder „ohne“ bestellen und alle, ob Fleisch- und Fischesser, Vegetarier oder Veganer, werden glücklich.

Speisen aus frischen, regionalen und hochwertigen Zutaten haben mehr Geschmack und bieten einen höheren Mehrwert. Dafür sind viele Gäste gerne bereit, einen angemessen höheren Preis zu bezahlen.

UMWELT: VON ABFALLVERMEIDUNG BIS ZUSATZGESCHÄFT

Umweltschutz ist ein weiteres zentrales Merkmal nachhaltiger Gastronomie. Dies reicht von der Vermeidung von Verpackungs- und Plastikmüll über die Reduktion organischer Abfälle bis zur Entwicklung klimafreundlicher Speisen. Umweltschutz schließt aber auch eine Energie und ressourcenschonende Produktion in der Küche und die Verwendung umweltfreundlicher Büromaterialien ein. Hier gilt das Prinzip: Viel hilft viel – und zwar nicht nur der Umwelt, sondern zusätzlich dem Geldbeutel des Betriebs.

Weniger Plastik- und Verpackungsmüll heißt zugleich weniger Müllkosten. Das lässt sich z. B. durch die Verwendung von Mehrwegbehältern erzielen.

Die Weiterverwendung von Gemüseabschnitten, beispielsweise für Fonds, reduziert den organischen Abfall und senkt den Wareneinsatz. Gedörrte und pulverisierte Abschnitte können darüber hinaus als Basis für Brühen und Co. als hauseigene Produkte verkauft werden.

Nachhaltigkeit: Gut für die Umwelt und Erfolgsfaktor für die Gastronomie!

Nicht erst seit Greta Thunberg an der Spitze der Fridays for Future-Bewegung steht, ist klar, dass wir alle zu nachhaltigem Verhalten aufgerufen sind – auch in der Gastronomie. Das gilt sowohl für die Erwartungshaltung seitens der Gäste als auch für die Gastronomen, die in vielerlei Hinsicht zur Nachhaltigkeit beitragen können.

Die Brisanz dieses Themas wird noch länger bestehen und kann nur politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich angegangen werden. Die Gastronomen müssen wirtschaftliches Arbeiten und den verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen in Einklang bringen. Den eigenen Betrieb in jeder Hinsicht nachhaltig zu gestalten, ist jedoch schwierig und oft mit hohem Aufwand verbunden. Doch es geht! Jeder kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. 


Hier unsere neun Top-Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie: 

  1.  Energie sparen

Ein großer Teil der CO2-Belastung ist bedingt durch den Energiebedarf unserer Gesellschaft. Dieser setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen. Die schlimmsten Verursacher von energiebedingten Treibhausgas-Emissionen (98 % Kohlendioxid) sind Energiewirtschaft, Verkehr und Industrie. Gewerbe, Handel und Dienstleistungen schlugen 2017 nichtsdestotrotz mit 46 Mio. Tonnen Kohlendioxid zu Buche. Eine effiziente Verwendung von Energie senkt die CO2-Emissionen und reduziert den Rohstoffabbau. Zudem kann jeder Gastronom bei sinnvoller Investition recht schnell Geld sparen.

Wer auf LED-Beleuchtung umsteigt und auf energiesparende Geräte setzt, kann seinen Energieverbrauch einfach und effektiv reduzieren.

Neben der richtigen Ausstattung sind achtsames, vorausschauendes Verhalten und Wirtschaften Maßnahmen, die gar nichts kosten. Achte darauf, beim Verlassen eines Raumes alle Lichter auszuschalten oder platziere in wenig benutzten Bereichen wie Gängen, Toiletten oder Kühlräumen einen Bewegungsmelder. 

Macht euch schlau über den Energieverbrauch von Geräten. Ein stromsparendes Modell muss nicht unbedingt teurer sein oder amortisiert sich bereits nach kurzer Zeit. Nebenbei kann dein Küchen-Team Energie sparen, indem Öfen und Herdplatten nicht unnötig eingeschaltet sind. Tiefgefrorene Lebensmittel sollten rechtzeitig aufgetaut werden, – das benötigt keine Energiezufuhr.

Auch die Spülmaschine ist ein wahrer Energiefresser. Unnötige Spülgänge können leicht vermieden werden, wenn Speisereste umgehend von abgeräumten Tellern entfernt und die gefüllte Spülmaschine direkt anschalten wird. Die regelmäßige Reinigung der Spülmaschine spart zusätzlich Energie. 

Wer seine Wareneinkäufe sinnvoll plant, muss weniger einfrieren oder kühlen. Somit reicht eventuell ein Kühl- oder Gefrierschrank weniger aus. Außerdem sind frische Zutaten immer leckerer!

Damit diese Maßnahmen Erfolge bringen, müssen sie in den Arbeitsalltag einfließen. Motivierte Mitarbeiter und klare Anweisungen sind hierfür ein Muss.

  1. Weniger Wasser

In Mitteleuropa haben wir zwar oftmals nicht den Eindruck, aber Wasser ist eine endliche Ressource. Gastronomische Betriebe haben selbstverständlich einen höheren Wasserverbrauch als ein Privathaushalt. Dennoch können Gastronomen die Arbeitsabläufe in ihren Betrieben so optimieren, dass beim Wasser gespart werden kann. Das betrifft sowohl das Kochen als auch die Reinigung. Wer etwas achtsamer mit Wasser umgeht, schont nicht nur die Umwelt, sondern zusätzlich den Geldbeutel. Nutzlos verbrauchtes Wasser kann einen Betrieb eine vierstellige Summe kosten. Durch einige kleine Umstellungen kann hier schon viel erreicht werden!

„Gerade bei der Spülmaschine lohnt sich ein Spezialgerät für die Gastronomie. Diese reduziert den Wasserverbrauch deutlich!“

  1. Lebensmittelabfälle vermeiden

„From nose to tail“ ist das Prinzip, welches das ganze Produkt kulinarisch verwertet. So kann der gigantische Müllberg, der täglich an Lebensmitteln im Müll landet, verkleinert werden. Die Verschwendung von Nahrungsmitteln und der stetig wachsende Müllberg sollten für jeden Gastronomen eine moralische Angelegenheit sein. Dabei ist der finanzielle Faktor nicht zu unterschätzen. Jeder Mitarbeiter kann hier seinen Beitrag leisten, um die tägliche Müllmenge möglichst klein zu halten. 

  1. Verpackungen reduzieren, Plastik vermeiden

Die meisten Lebensmittel werden verpackt eingekauft oder geliefert. Hier lohnt sich ein Vergleich, denn Verpackung ist nicht gleich Verpackung. Natürlich muss eine einwandfreie Hygiene immer gewährleistet sein. Eine gute Orientierung bietet das Motto: So viel Verpackung wie nötig, so wenig wie möglich! Mehrwegverpackungen und natürlich nachwachsende Rohstoffe sind generell zu bevorzugen.Portionsverpackungen für Zucker, Butter, Kaffeesahne usw. müssen nicht sein. Am Buffet können auch Spender, Mini-Porzellan oder Ähnliches verwendet werden. Das reduziert den Verpackungsmüll und sieht schöner aus. Kauft lieber Getränke in Glasflaschen als in Tetra Packs oder Plastikflaschen. Überprüft euren Bedarf und kauft dementsprechend eher Großgebinde. Ferner könnt ihr bei den Angeboten etwas gegen den Verpackungswahn tun: Weniger Convenience, mehr Selbstgemachtes! Ein hausgemachter Sirup ist beispielsweise sehr beliebt und schont die Umwelt. 

  1. Biologisch abbaubare Einwegprodukte

Je nach Gastrokonzept müssen Einwegprodukte sein. Aber dann solltet ihr euch für ökologische Materialien entscheiden: Becher und Schüsseln gibt es z. B. auch aus Pappe, Zuckerrohr oder Palmblatt. Die Plastikalternativen schonen die Umwelt und können oft sogar kompostiert werden. Dabei sind viele Produkte genauso zuverlässig und funktional wie ihre Plastikversionen. Und in Sachen Optik müssen sich die Bio-Produkte auch nicht verstecken. Auf Streetfood Festivals sind sie nicht mehr wegzudenken.

Wer jedoch die Wahl hat, sollte sich nach Möglichkeit immer für wiederverwendbare Produkte entscheiden. Das ist die umweltschonendste Alternative.  
Tolle Strohhalm-Alternativen gibt es zum Beispiel hier „Heualm“

  1. Müll richtig trennen

Rohstoffe sind wertvoll. Deshalb sollte bei euch im Betrieb alles ordentlich getrennt werden. Alles, was an Kunststoff, Papier und Biomüll in der Restmülltonne landet, ist verschwendetes Geld, weil eine unnötig große Restmülltonne bezahlt werden muss. Durch Motivation und beispielhaftes Verhalten könnt ihr euren Mitarbeitern und Gästen helfen, konsequent zu trennen. Konkret gekennzeichnete Abfalleimer für die verschiedenen Müllarten unterstützen dieses Vorhaben. 

  1. Überlegt einkaufen

Erdbeeren im Winter? Das ist in der heutigen Zeit kein Problem,denn alles kann aus anderen, wärmeren Ländern importiert werden. Dabei entstehen allerdings enorme Mengen CO2. Deshalb entwickelt sich der Trend immer mehr hin zu saisonalem und regionalem Einkaufen. Zwar muss je nach Saison an der ein oder anderen Stelle die Speisekarte angepasst werden, dafür freuen sich jedochGäste und Umwelt.

Übrigens: Auch Superfood, das aktuell im Trend liegt, hat oft einen langen Weg hinter sich! Deshalb lohnt es sich auch hier Alternativen zu nutzen.

  1. Gästewünsche berücksichtigen

Immer mehr Gäste achten bei der Restaurant-Auswahl darauf, welche Zutaten für die Gerichte verwendet werden und wo diese herkommen. So werden z. B.Produkte aus der Region positiv bewertet, obwohl sie möglicherweise nicht ‘Bio’ sind. Besonders bei Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten, Obst und Gemüse lohnt es sich, sich bei Bauern aus der Region über Bezugsmöglichkeiten zu informieren. Solche Informationen lassen sich außerdem gut in der Speisekarte abbilden. – Viele Gäste schätzen es sehr, mehr über die Lebensmittel zu erfahren, die auf ihren Tellern landen.

  1. Regionale Produzenten unterstützen

Regional einkaufen hat noch einen weiteren Vorteil: Die Umsätze landen nicht im Großhandel, sondern bleiben in der Region. So unterstützt ihr heimische Produzenten und stärkt die lokale Wirtschaft. Ein positiver Nebeneffekt: Der persönliche Kontakt zwischen euch und euren Lieferanten schafft ein besseres Vertrauensverhältnis.

Foto: unsplash.com

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

Zur Übersicht

Weiterlesen

Büroalltag nachhaltig machen

14. Januar 2022

# Topics
Folge Uns
Nachhaltiges Marketing

Büroalltag nachhaltig machen

14. Januar 2022

Nachhaltigkeit ist ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben: Immer mehr Restaurants, Cafés, Bars und andere gastronomische Betriebstypen wenden sich dem Thema zu und gehen im Einkauf, im Speisen- und Getränkeangebot, aber auch im Backoffice neue Wege.

Sie tun dies nicht allein, weil ein nachhaltiges Gastronomiekonzept besser für die Umwelt, das Tierwohl und den Umgang mit natürlichen Ressourcen ist,sondern, weil es das eigene Business zukunftssicherer macht. – Was heute wohl wichtiger ist als je zuvor.

Nachhaltigkeit hat viele wirtschaftliche Vorteile für den Betrieb: Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften reduziert unnötige Abfälle, macht den Einkauf effektiver und Verarbeitungsprozesse effizienter. Es fördert den Teamgeist durch gemeinsam definierte Ziele und die Kreativität durch das Entwickeln neuer Speiseangebote. Darüber hinaus werden neue Gäste angelockt, die in ihre Entscheidung, wo sie essen gehen oder sich etwas bestellen, nachhaltige Kriterien einbeziehen.Und die Anzahl dieser Gäste wird in Zukunft mehr und mehr steigen!

Nachhaltigkeit bedeutet für den Betrieb weniger Kosten sowie Sicherung und langfristig sogar eine Steigerung des Gewinns. Zeit und Geld, die in die nachhaltige Transformation investiert werden, sind eine Investition in die Zukunft.

Die zwölf von Greentable formulierten Handlungsfelder geben Gastronomien Orientierung – vom „Nachhaltigkeits-Neuling“, der sich fragt, wie er am besten anfängt, bis zu Fortgeschrittenen, die ihren Betrieb immer weiter „gen grün“ transformieren wollen. Diese zwölf Handlungsfelder lassen sich in drei große Bereiche gliedern: Einkauf, Umwelt und Gesellschaft.

Das Gesamtkonzept ergibt: Drei Themenbereiche mit je vier Zielen gleich zwölf Handlungsfelder für eine nachhaltige Gastronomie.

EINKAUF: BASIS EINES NACHHALTIGEN KONZEPTS

Nachhaltigkeit in der Gastronomie beginnt mit dem Einkauf, also der Auswahl und der Entscheidung, welche Lebensmittel, aber auch Verbrauchsmaterialien für den Betrieb beschafft werden. Für Betriebe gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, ihren Einkauf nachhaltiger zu gestalten.

Regionale und saisonale Lebensmittel haben kürzere Transportwege, müssen nicht lange gelagert werden und haben somit einen kleineren CO2-Fußabdruck als z. B. ganzjährig verfügbare Importware. Je weniger sie verarbeitet sind, desto umweltschonender sind sie.

Nicht nur Kaffee und Tee gibt es als Fairtrade-Produkte in hoher Qualität. Auch bei Zutaten, die bei uns nicht wachsen oder bei Arbeitskleidung sollte auf entsprechende Siegel geachtet werden. Sie stellen ökologische und soziale Nachhaltigkeit durch verantwortungsvollen Anbau und faire Bezahlung sicher.

Wenn Fleisch, dann aus artgerechter Tierhaltung. Die Standards der deutschen Anbauverbände wie Bioland, Demeter oder Naturland stehen für kontrolliertes Tierwohl.

Beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten dienen das “MSC”- und “ASC”-Siegel als gute Orientierung. Sie bewerten u. a. den Zustand der Bestände und die Auswirkung der Fischerei und Fischzucht auf die marine Umwelt.

Ebenso gibt es für Reinigungsmittel, To-go-Verpackungen oder Bürobedarf viele nachhaltige Alternativen.

Grundsätzlich gilt: Je weniger Fleisch und Fisch und je höher der Anteil vegetarischer oder veganer Speisen im Angebot, desto nachhaltiger. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Restaurant in Zukunft vegetarisch-vegan sein muss! Eine einfache Lösung: Fleisch und Fisch als optionale Beilage anbieten. So entscheiden die Gäste selbst, ob sie „mit“ oder „ohne“ bestellen und alle, ob Fleisch- und Fischesser, Vegetarier oder Veganer, werden glücklich.

Speisen aus frischen, regionalen und hochwertigen Zutaten haben mehr Geschmack und bieten einen höheren Mehrwert. Dafür sind viele Gäste gerne bereit, einen angemessen höheren Preis zu bezahlen.

UMWELT: VON ABFALLVERMEIDUNG BIS ZUSATZGESCHÄFT

Umweltschutz ist ein weiteres zentrales Merkmal nachhaltiger Gastronomie. Dies reicht von der Vermeidung von Verpackungs- und Plastikmüll über die Reduktion organischer Abfälle bis zur Entwicklung klimafreundlicher Speisen. Umweltschutz schließt aber auch eine Energie und ressourcenschonende Produktion in der Küche und die Verwendung umweltfreundlicher Büromaterialien ein. Hier gilt das Prinzip: Viel hilft viel – und zwar nicht nur der Umwelt, sondern zusätzlich dem Geldbeutel des Betriebs.

Weniger Plastik- und Verpackungsmüll heißt zugleich weniger Müllkosten. Das lässt sich z. B. durch die Verwendung von Mehrwegbehältern erzielen.

Die Weiterverwendung von Gemüseabschnitten, beispielsweise für Fonds, reduziert den organischen Abfall und senkt den Wareneinsatz. Gedörrte und pulverisierte Abschnitte können darüber hinaus als Basis für Brühen und Co. als hauseigene Produkte verkauft werden.

Nachhaltigkeit: Gut für die Umwelt und Erfolgsfaktor für die Gastronomie!

Nicht erst seit Greta Thunberg an der Spitze der Fridays for Future-Bewegung steht, ist klar, dass wir alle zu nachhaltigem Verhalten aufgerufen sind – auch in der Gastronomie. Das gilt sowohl für die Erwartungshaltung seitens der Gäste als auch für die Gastronomen, die in vielerlei Hinsicht zur Nachhaltigkeit beitragen können.

Die Brisanz dieses Themas wird noch länger bestehen und kann nur politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich angegangen werden. Die Gastronomen müssen wirtschaftliches Arbeiten und den verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen in Einklang bringen. Den eigenen Betrieb in jeder Hinsicht nachhaltig zu gestalten, ist jedoch schwierig und oft mit hohem Aufwand verbunden. Doch es geht! Jeder kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. 

Hier neun Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie. 

  1. Energie sparen

Ein großer Teil der CO2-Belastung ist bedingt durch den Energiebedarf unserer Gesellschaft. Dieser setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen. Die schlimmsten Verursacher von energiebedingten Treibhausgas-Emissionen (98 % Kohlendioxid) sind Energiewirtschaft, Verkehr und Industrie. Gewerbe, Handel und Dienstleistungen schlugen 2017 nichtsdestotrotz mit 46 Mio. Tonnen Kohlendioxid zu Buche. Eine effiziente Verwendung von Energie senkt die CO2-Emissionen und reduziert den Rohstoffabbau. Zudem kann jeder Gastronom bei sinnvoller Investition recht schnell Geld sparen.

Wer auf LED-Beleuchtung umsteigt und auf energiesparende Geräte setzt, kann seinen Energieverbrauch einfach und effektiv reduzieren.

Neben der richtigen Ausstattung sind achtsames, vorausschauendes Verhalten und Wirtschaften Maßnahmen, die gar nichts kosten. Achte darauf, beim Verlassen eines Raumes alle Lichter auszuschalten oder platziere in wenig benutzten Bereichen wie Gängen, Toiletten oder Kühlräumen einen Bewegungsmelder. 

Macht euch schlau über den Energieverbrauch von Geräten. Ein stromsparendes Modell muss nicht unbedingt teurer sein oder amortisiert sich bereits nach kurzer Zeit. Nebenbei kann dein Küchen-Team Energie sparen, indem Öfen und Herdplatten nicht unnötig eingeschaltet sind. Tiefgefrorene Lebensmittel sollten rechtzeitig aufgetaut werden, – das benötigt keine Energiezufuhr.

Auch die Spülmaschine ist ein wahrer Energiefresser. Unnötige Spülgänge können leicht vermieden werden, wenn Speisereste umgehend von abgeräumten Tellern entfernt und die gefüllte Spülmaschine direkt anschalten wird. Die regelmäßige Reinigung der Spülmaschine spart zusätzlich Energie. 

Wer seine Wareneinkäufe sinnvoll plant, muss weniger einfrieren oder kühlen. Somit reicht eventuell ein Kühl- oder Gefrierschrank weniger aus. Außerdem sind frische Zutaten immer leckerer!

Damit diese Maßnahmen Erfolge bringen, müssen sie in den Arbeitsalltag einfließen. Motivierte Mitarbeiter und klare Anweisungen sind hierfür ein Muss.

  1. Weniger Wasser

In Mitteleuropa haben wir zwar oftmals nicht den Eindruck, aber Wasser ist eine endliche Ressource. Gastronomische Betriebe haben selbstverständlich einen höheren Wasserverbrauch als ein Privathaushalt. Dennoch können Gastronomen die Arbeitsabläufe in ihren Betrieben so optimieren, dass beim Wasser gespart werden kann. Das betrifft sowohl das Kochen als auch die Reinigung. Wer etwas achtsamer mit Wasser umgeht, schont nicht nur die Umwelt, sondern zusätzlich den Geldbeutel. Nutzlos verbrauchtes Wasser kann einen Betrieb eine vierstellige Summe kosten. Durch einige kleine Umstellungen kann hier schon viel erreicht werden!

„Gerade bei der Spülmaschine lohnt sich ein Spezialgerät für die Gastronomie. Diese reduziert den Wasserverbrauch deutlich!“

  1. Lebensmittelabfälle vermeiden

„From nose to tail“ ist das Prinzip, welches das ganze Produkt kulinarisch verwertet. So kann der gigantische Müllberg, der täglich an Lebensmitteln im Müll landet, verkleinert werden. Die Verschwendung von Nahrungsmitteln und der stetig wachsende Müllberg sollten für jeden Gastronomen eine moralische Angelegenheit sein. Dabei ist der finanzielle Faktor nicht zu unterschätzen. Jeder Mitarbeiter kann hier seinen Beitrag leisten, um die tägliche Müllmenge möglichst klein zu halten. 

  1. Verpackungen reduzieren, Plastik vermeiden

Die meisten Lebensmittel werden verpackt eingekauft oder geliefert. Hier lohnt sich ein Vergleich, denn Verpackung ist nicht gleich Verpackung. Natürlich muss eine einwandfreie Hygiene immer gewährleistet sein. Eine gute Orientierung bietet das Motto: So viel Verpackung wie nötig, so wenig wie möglich! Mehrwegverpackungen und natürlich nachwachsende Rohstoffe sind generell zu bevorzugen.Portionsverpackungen für Zucker, Butter, Kaffeesahne usw. müssen nicht sein. Am Buffet können auch Spender, Mini-Porzellan oder Ähnliches verwendet werden. Das reduziert den Verpackungsmüll und sieht schöner aus. Kauft lieber Getränke in Glasflaschen als in Tetra Packs oder Plastikflaschen. Überprüft euren Bedarf und kauft dementsprechend eher Großgebinde. Ferner könnt ihr bei den Angeboten etwas gegen den Verpackungswahn tun: Weniger Convenience, mehr Selbstgemachtes! Ein hausgemachter Sirup ist beispielsweise sehr beliebt und schont die Umwelt. 

  1. Biologisch abbaubare Einwegprodukte

Je nach Gastrokonzept müssen Einwegprodukte sein. Aber dann solltet ihr euch für ökologische Materialien entscheiden: Becher und Schüsseln gibt es z. B. auch aus Pappe, Zuckerrohr oder Palmblatt. Die Plastikalternativen schonen die Umwelt und können oft sogar kompostiert werden. Dabei sind viele Produkte genauso zuverlässig und funktional wie ihre Plastikversionen. Und in Sachen Optik müssen sich die Bio-Produkte auch nicht verstecken. Auf Streetfood Festivals sind sie nicht mehr wegzudenken.

Wer jedoch die Wahl hat, sollte sich nach Möglichkeit immer für wiederverwendbare Produkte entscheiden. Das ist die umweltschonendste Alternative.  

  1. Müll richtig trennen

Rohstoffe sind wertvoll. Deshalb sollte bei euch im Betrieb alles ordentlich getrennt werden. Alles, was an Kunststoff, Papier und Biomüll in der Restmülltonne landet, ist verschwendetes Geld, weil eine unnötig große Restmülltonne bezahlt werden muss. Durch Motivation und beispielhaftes Verhalten könnt ihr euren Mitarbeitern und Gästen helfen, konsequent zu trennen. Konkret gekennzeichnete Abfalleimer für die verschiedenen Müllarten unterstützen dieses Vorhaben. 

  1. Überlegt einkaufen

Erdbeeren im Winter? Das ist in der heutigen Zeit kein Problem,denn alles kann aus anderen, wärmeren Ländern importiert werden. Dabei entstehen allerdings enorme Mengen CO2. Deshalb entwickelt sich der Trend immer mehr hin zu saisonalem und regionalem Einkaufen. Zwar muss je nach Saison an der ein oder anderen Stelle die Speisekarte angepasst werden, dafür freuen sich jedochGäste und Umwelt.

Übrigens: Auch Superfood, das aktuell im Trend liegt, hat oft einen langen Weg hinter sich! Deshalb lohnt es sich auch hier Alternativen zu nutzen.

  1. Gästewünsche berücksichtigen

Immer mehr Gäste achten bei der Restaurant-Auswahl darauf, welche Zutaten für die Gerichte verwendet werden und wo diese herkommen. So werden z. B.Produkte aus der Region positiv bewertet, obwohl sie möglicherweise nicht ‘Bio’ sind. Besonders bei Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten, Obst und Gemüse lohnt es sich, sich bei Bauern aus der Region über Bezugsmöglichkeiten zu informieren. Solche Informationen lassen sich außerdem gut in der Speisekarte abbilden. – Viele Gäste schätzen es sehr, mehr über die Lebensmittel zu erfahren, die auf ihren Tellern landen.

  1. Regionale Produzenten unterstützen

Regional einkaufen hat noch einen weiteren Vorteil: Die Umsätze landen nicht im Großhandel, sondern bleiben in der Region. So unterstützt ihr heimische Produzenten und stärkt die lokale Wirtschaft. Ein positiver Nebeneffekt: Der persönliche Kontakt zwischen euch und euren Lieferanten schafft ein besseres Vertrauensverhältnis.

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

Zur Übersicht

Weiterlesen

SDG Nr. 17

26. Mai 2021

# Topics
Folge Uns
Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 17 – nur gemeinsam können wir alle 17 Ziele erreichen.

26. Mai 2021

Die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) gehen alle an: Regierungen, die Zivilgesellschaft und die Unternehmen. Deshalb fordert das SDG 17 eine globale Partnerschaft aller Akteure. Denn nur die partnerschaftliche Umsetzung der 17 SDGs schafft die Bedingungen für Nachhaltigkeit – lokal, regional, national und global.

Das Prinzip „niemanden zurückzulassen“ („leave no one behind“, LNOB) beschreibt die gemeinschaftliche Verantwortung, alle Menschen auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung mitzunehmen. Es ist ein zentrales Leitprinzip bei der Bewältigung globaler Herausforderungen der Agenda 2030. LNOB zielt darauf ab, die Bedürfnisse der Ärmsten und am stärksten Benachteiligten in den Blick zu nehmen und allen Menschen soziale, wirtschaftliche und politische Teilhabe zu ermöglichen sowie damit Chancengleichheit zu fördern – innerhalb einer Gesellschaft sowie im Rahmen der globalen Gemeinschaft. Inklusive Gesellschaften und eine inklusive und gerechte globale Weltordnung sind Voraussetzungen für nachhaltigen Frieden und damit nachhaltige Entwicklung.

Vier tragende Prinzipien machen die globale Partnerschaft aus:

  • Alle Staaten müssen handeln.
  • Gemeinsame Verantwortung bedeutet, alle sind für das globale Gemeinwohl und entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit verantwortlich.
  • Transparenz in der Umsetzung und gegenseitiger Erfahrungsaustausch.
  • Multi-Akteurs-Ansatz: Alle sind Teil des Teams: Staaten, Zivilgesellschaft, Unternehmen und Wissenschaft.

Wie sieht eine solche globale Partnerschaft aus? Und wie kann globale Partnerschaft weiter gefördert werden?

  • Stärkung der finanziellen Situation der Entwicklungsländer, insbesondere der am wenigsten entwickelten Länder (LDC = Least Developed Countries).
  • Technologie- und Wissenstransfer in die LDC, insbesondere im technischen Bereich, soll verstärkt werden.
  • Aufbau von Kapazitäten und Kompetenzen zur Umsetzung von nationalen Plänen für eine nachhaltige Entwicklung.
  • Eine Öffnung der Märkte zur Verbesserung der Handelschancen der Entwicklungsländer.
  • Verbesserte Politikkoordination, Nutzung von Multi-Akteurs-Partnerschaften sowie Ergebnismessung.
  • Einhaltung der Entwicklungsmittel-Verpflichtungen (0,7 % des Bruttonationaleinkommens der reichen Länder). 

Und was kann ich als Einzelperson tun? 

Je mehr Menschen sich auch in zivilgesellschaftlichen Organisationen oder in NGOs für nachhaltige Entwicklung engagieren, desto größer ist nicht nur der Einfluss der einzelnen Organisation, sondern auch der Einfluss auf die Erreichung des Gesamtziels. Eine kleine Spende oder die Unterstützung einer entsprechenden Petition mit einer Unterschrift sind hier kleine Taten, die einen wesentlichen Unterschied machen. 

Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sich mit dem Thema ‘nachhaltig investieren’ auseinanderzusetzen. Das heißt, sein Geld so anzulegen, dass es in soziale und ökologische Ziele fließt. Über die Online-Plattform FairFinanceGuide wird beispielsweise anhand von verschiedenen Kriterien die Nachhaltigkeit deutscher Banken verglichen. Ein Bankenwechsel kann sich folglich im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung durchaus lohnen. Gerade Investitionen können entwicklungspolitisch wirksam werden. Das gilt nicht nur für institutionelle Investitionen, sondern gleichwohl für private Anleger. Eine gute Informationsgrundlage für den Bereich Investitionen bietet die frei verfügbare Broschüre “Nachhaltige Finanzen für eine nachhaltige Entwicklung”

Nicht zuletzt erfordert jedes gemeinsame Ziel auch gemeinsame Taten: Ein Gespräch über die Nachhaltigkeitsziele und Aufklärung bei Familie, Freunden oder im Unternehmen sind daher eine wichtige Grundlage, um gemeinsam eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.


Quelle:

  1. FairFinanceGuide
  2. Brot für die Welt
Isabel Delakowitz

Freie Texterin und Kommunikation

Zur Übersicht

Weiterlesen

SDG Nr. 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

26. Mai 2021

# Topics
Folge Uns
Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

26. Mai 2021

Anteilnahme und ein starker moralischer Kompass sind in jeder Gesellschaft wichtig. Aber ohne Frieden und Gerechtigkeit, ein sicheres Umfeld und rechtsstaatlich handelnde Institutionen ist die gesunde Entwicklung einer Gesellschaft nur schwer möglich.

Zum jetzigen Zeitpunkt haben noch immer zwei Drittel der Weltbevölkerung keinen Zugang zu ihren Grundrechten und weltweit befinden sich über 82 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Zahl der Geflüchteten hat sich in den letzten zehn Jahren sogar fast verdoppelt.

Frieden ist aus gutem Grund einer der fünf Grundpfeiler der Agenda 2030, mit der sich die Staatengemeinschaft zu weltweit nachhaltiger Entwicklung verpflichtet hat.

Deutschland setzt sich weltweit in seinen bilateralen Beziehungen, in der Europäischen Union (EU) und im Rahmen internationaler Organisationen wie den Vereinten Nationen (UN) für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt ein: für die Beendigung gewaltsamer Konflikte, für umfassende Krisenprävention, effektive Rüstungskontrolle, den Schutz der Menschenrechte, für gute Regierungsführung und die Stärkung einer regelbasierten internationalen Ordnung.

Wichtige Ziele und Unterziele sind:

  • Krieg und Gewalt überall deutlich verringern/beenden
  • Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung von Kindern beenden
  • Friedliche und inklusive Gesellschaften schaffen
  • Alle Formen der organisierten Kriminalität bekämpfen
  • Leistungsfähige, transparente und rechenschaftspflichtige Institutionen aufbauen
  • Rechtsstaatlichkeit, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen
  • Korruption bekämpfen
  • Illegale Finanz- und Waffenströme verringern
  • Freier Zugang zu Informationen
  • Grundfreiheiten schützen 

Diese Ziele und Unterziele sind als langfristige Vorhaben angelegt, da all diese Entwicklungen in Politik und Gesellschaft viel Zeit benötigt. Staatliche und gesellschaftliche Strukturen verändern sich nur langsam und Rückschläge sind fast schon vorprogrammiert. Dennoch ist es wichtig, diese Ziele mit langem Atem weiterzuverfolgen, damit eine friedliche und gerechte Zukunft für alle Menschen möglich ist. Nur dann kann auch eine nachhaltige Entwicklung stattfinden.


Quelle:

Isabel Delakowitz

Freie Texterin und Kommunikation

Andere Beiträge

  • Nachhaltigkeitsziel Nr. 5 – Gleichstellung der Geschlechter

    18. April 2021

    Weiterlesen

  • ​Das Nachhaltigkeitsziel Nr. 6 – Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen

    25. April 2021

    Weiterlesen

  • Nachhaltigkeitsziel Nr. 7 – Preisewerte und saubere Energie

    3. Mai 2021

    Weiterlesen

Weiterlesen

SDG Nr. 15 – Leben an Land

26. Mai 2021

# Topics
Folge Uns
Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 15 – Leben an Land

26. Mai 2021

Nicht nur die Ozeane und Meeresressourcen müssen für eine nachhaltige Entwicklung erhalten und geschützt werden, sondern ebenfalls die Ökosysteme an Land. 

Von 510 Millionen km² unserer Erdoberfläche sind weniger als ein Drittel Landfläche. Von dieser Landfläche sind momentan nur 16 Prozent geschützt, obwohl 75 Prozent des Landökosystems vom Menschen verändert wurde und die Landwirtschaft für 80 Prozent des Biodiversitätsverlustes verantwortlich gemacht werden kann.

Das Leben an Land nachhaltig zu schützen und zu erhalten, nimmt innerhalb der siebzehn Nachhaltigkeitsziele eine geradezu zentrale Rolle ein: “Wird SDG 15 nicht erreicht, gefährdet dies auch die Erreichung von etwa 80 Prozent aller anderen SDGs, zum Beispiel Ernährungssicherheit, sauberes Wasser oder die Bekämpfung des Klimawandels. Ohne den Erhalt der Tropenwälder ist das 1,5-Grad-Ziel nicht zu erreichen.”

Was soll innerhalb dieses Nachhaltigkeitszieles erreicht werden?

Das Prinzip der „Nachhaltigkeit“ geht auf Hans Carl von Carlowitz zurück. Er beschrieb 1713, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung nur dann gewährleistet ist, wenn nicht mehr Holz geerntet wird als nachwächst.

Ein ausgeglichenes Ökosystem ist die Grundlage für unser Leben auf diesem Planeten. Wird es aus dem Gleichgewicht gebracht, treibt das viele Menschen in Hunger und Armut, führt zu Umweltkatastrophen und gefährdet unser Klima und eine nachhaltige Zukunft.

Das SDG 15 fordert: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen. 

Weitere wichtige Unterziele sind: Gesunde Wälder und Bergökosysteme erhalten, den Zugang zu genetischen Ressourcen ermöglichen, Wilderei beenden, die Invasion fremder Arten verhindern, Biodiversität finanziell stärker fördern sowie die Finanzierung nachhaltiger Waldwirtschaft sicherstellen.

Gesunde Wälder, Moore, Böden, Flüsse, Seen und Berge sind Lebensraum und gleichzeitig Grundlage für die Sicherung einer vielfältigen Ernährung, sorgen für saubere Luft und sauberes Trinkwasser und liefern wichtige Rohstoffe. Intakte Ökosysteme wirken temperaturausgleichend und können als CO2-Senken einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Kleiner Beitrag – große Wirkung 

Auch wir als Bürger*innen und Verbraucher*innen können im Alltag zur Erreichung dieses essenziellen Nachhaltigkeitszieles beitragen. Dazu gehören keine großen Maßnahmen. Natürlich ist super, wenn auch wir auf soziale und wirksame Gesetzgebungen in Sachen Klima aktiv hinwirken. Allerdings sind es oftmals die kleinen Dinge des täglichen Lebens, die in Summe einen großen Unterschied machen: 

  •  Auf regional und biologisch produzierte Lebensmittel achten. → unterstützt nachhaltige Landwirtschaft 
  • Gerne sogenannte ‘alte Sorten’ kaufen oder sogar selbst anbauen. → fördert die biologische Vielfalt 
  • Wer in seinem Garten heimische Baum- und Pflanzenarten bevorzugt, schafft damit auch Nahrungsgrundlage und Heimat für einheimische Tiere. 
  • Auf Siegel achten: Viele Produkte können heute hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit per Siegel ausgewiesen werden. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Produkte nachhaltig und fair produziert sind sowie nicht zur Entwaldung beitragen.  Einen Überblick über die verschiedenen Siegel bekommt ihr z. B. unter www.nachhaltiger-warenkorb.de/siegel/
  • Auch beim Holzkauf und bei Holzprodukten kann auf Gütesiegel geachtet werden, die eine nachhaltige Forstwirtschaft unterstützen. 
  • Wer Produkte wiederverwendet, tauscht oder sich beim Kauf zweimal überlegt, ob die Kleidung oder das Produkt wirklich gebraucht und genutzt wird, trägt zur Erreichung des SDG 15 bei. 

Habt ihr noch weitere Tipps und Ideen für den Alltag? Dann kommentiert gerne direkt hier unter dem Beitrag. 


Isabel Delakowitz

Freie Texterin und Kommunikation

Andere Beiträge

  • Nachhaltigkeitsziel Nr. 5 – Gleichstellung der Geschlechter

    18. April 2021

    Weiterlesen

  • ​Das Nachhaltigkeitsziel Nr. 6 – Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen

    25. April 2021

    Weiterlesen

  • Nachhaltigkeitsziel Nr. 7 – Preisewerte und saubere Energie

    3. Mai 2021

    Weiterlesen

Weiterlesen

SDG Nr. 14 – Leben unter Wasser

26. Mai 2021

# Topics
Folge Uns
Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 14 – Leben unter Wasser

26. Mai 2021

Die Ozeane sind Grundlage des Lebens. Sie bedecken 70 Prozent unseres Planeten und wir alle sind auf sie angewiesen. Sie dienen als Quelle für Nahrung, Energie und Wasser. Dennoch hat die Menschheit diese wertvolle Ressource dramatisch beschädigt: Steigende Wassertemperaturen, Verschmutzung und Überfischung belasten das empfindliche Ökosystem der Weltmeere stark. Bereits heute sind 20 Prozent der Korallenriffe, 30 Prozent der Seegraswiesen und sogar 35 Prozent der Mangrovenwälder zerstört. Deshalb will die Staatengemeinschaft bis 2030 diese Entwicklung stoppen.

Gesetztes Ziel ist, “Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung [zu] erhalten und nachhaltig [zu] nutzen.”

Einfach keinen Fisch mehr essen?

Die Netflix-Dokumentation „Seaspiracy“ über die Überfischung der Meere erntet nicht nur aus der Industrie und von Branchenverbänden viel negative Kritik, sondern auch von Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace. „Veganer zu werden kann nicht die einzige Antwort sein“, meint Will McCallum, Head of Oceans bei Greenpeace Großbritannien, „eine derartige Forderung, die ausschließlich auf Veganismus setzt, ignoriert, dass Milliarden Menschen für ihr Überleben von den Meeren abhängig sind.“ Die kürzlich auf Netflix erschienene Doku „Seaspiracy“ fordert u. a., „keinen Fisch mehr zu essen“. In der als Enthüllungsgeschichte angelegten Sendung beleuchtet Filmemacher Ali Tabrizi die Fischindustrie und ihre Wirkung auf die Meere und das Klima.

Auch die gemeinnützige Meeresschutzorganisation Oceana betont, dass der völlige Verzicht auf den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten für mehrere hundert Millionen Menschen weltweit keine realistische Alternative sei.Viele dieser Menschen leben von der Küstenfischerei  und ein vollkommener Verzicht ziehe daher in weiten Teilen Armut, Hunger und Mangelernährung nach sich.

Was sind die Alternativen? 

Die Meere beherbergen eine enorme biologische Vielfalt (Biodiversität) und leisten einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung: Weltweit decken 3,2 Milliarden Menschen mehr als 20 Prozent ihres Bedarfs an tierischem Eiweiß durch Fisch. Der Fischereisektor bildet die Existenzgrundlage von mehr als zehn Prozent der Weltbevölkerung. Der größte Teil dieser Menschen lebt in Entwicklungs- und Schwellenländern. Verschmutzung, Überfischung und der globale Klimawandel bedrohen die Lebensgrundlage dieser Menschen heute sowie die Grundlage zukünftiger Generationen. 

Als Orientierung, wie dieses wichtige Ökosystem geschützt werden kann, dient beispielsweise der 2016 veröffentlichte 10-Punkte-Aktionsplan der Bundesregierung ‘Meeresschutz und nachhaltige Fischerei’

  •  Mehr und besser verwaltete Meeresschutzgebiete schaffen.
  • Bis 2020 sollte von der Staatengemeinschaft das Ziel erreicht werden, weltweit 10 Prozent der Meeresgebiete zu schützen. Stand heute sind es 8 Prozent. 
  •  Nachhaltige Fischerei und Aquakultur sowie verbessertes Management der Frischereibestände zum Schutz mariner Ressourcen fördern. 
  •  Nachhaltige und sozialverantwortliche Verarbeitung und Vermarktung von Fisch fördern, z. B. durch die Unterstützung nachhaltiger Lieferketten. 
  • Unterstützung von Partnerländern bei der Bekämpfung illegaler, ungemeldeter und unregulierter Fischerei. 
  • Aufbau strategischer Partnerschaften mit Wirtschaftssektoren, die ein besonderes Interesse an intakten Meeres- und Küstenökosystemen haben. Hier kann beispielsweise sozial nachhaltiger und ökologischer Tourismus helfen, die Attraktivität von Schutzgebieten zu erhöhen und gleichzeitig zur Sensibilisierung beitragen.  
  • Partnerländer bei der Reduzierung der Meeresverschmutzung mithilfe von umweltpolitischer Zusammenarbeit unterstützen. 
  • Strategien zum Umgang mit möglichen irreversiblen Schäden von Meeresökosystemen entwickeln. 
  • Küstenregionen bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen. 
  • Frühwarnsysteme für die Folgen des Klimawandels ausbauen.
  • Länder- und themenübergreifende Kooperationen fördern, beispielsweise durch die Unterstützung der “Partnership for Regional Ocean Governance”.    

Tipp:

Als Verbraucher könnt ihr viel dazu beitragen, dass die Meere und Küstenregionen nachhaltig bewirtschaftet werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Lebensmittel Fisch. Zusammen mit Fischereiexperten und Umweltschutzorganisationen hat der MSC Standards für eine nachhaltige Fischerei erarbeitet. Das MSC-Siegel kennzeichnet nur Fische aus bestandserhaltender Fischereiwirtschaft. Mehr Infos und Tipps gibt es hier: 


Quellen:

  1. BMZ – SDG 14
  2. BMZ – SDG 14
  3. BMZ – Material & Meeresschutz 
  4. seashepherdglobal 
Isabel Delakowitz

Freelancerin, Redaktion

Andere Beiträge

  • Nachhaltigkeitsziel Nr. 5 – Gleichstellung der Geschlechter

    18. April 2021

    Weiterlesen

  • ​Das Nachhaltigkeitsziel Nr. 6 – Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen

    25. April 2021

    Weiterlesen

  • Nachhaltigkeitsziel Nr. 7 – Preisewerte und saubere Energie

    3. Mai 2021

    Weiterlesen

Weiterlesen

Go Green – Warum ist Nachhaltigkeit für alle Unternehmen wichtig?

21. Mai 2021

# Topics
Folge Uns
Go Green

Go Green: Warum ist Nachhaltigkeit für alle Unternehmen wichtig?

21. Mai 2021

Nachhaltigkeit (sustainability) ist das Schlagwort der heutigen Zeit. Nachhaltigkeit ist Thema in Politik, Wirtschaft, Umwelt und Natur sowie jedes einzelnen Menschen, beruflich oder privat. Immer mehr Verbraucher*innen legen Wert auf nachhaltige Produkte und Produktion, was unweigerlich die Arbeitswelt beeinflusst. Nachhaltigkeit wird zum Marketing-Tool und einem Versprechen den Verbraucher*innen aber auch künftigen Generationen gegenüber.

Doch was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich?

Trotz all der Diskussionen um den Begriff und seiner Inhalte gibt es bis dato keine allgemeingültige Definition von Nachhaltigkeit. Dies liegt vor allem an den unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten in diesem Bereich. Wo also am besten ansetzen?

Um dennoch eine Annäherung und erste Orientierung in dem Nachhaltigkeitsdschungel zu finden, kann von der Definition der Vereinten Nationen, die im sog. Brundtland-Bericht 1987 gegeben wurde, ausgegangen werden. Hier heißt es: „Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.”[1] Frei übersetzt also: „Dauerhafte [Nachhaltige] Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“

Diese Definition macht deutlich, dass Nachhaltigkeit mehr Dimensionen als nur den Umweltschutz umfasst. Genau genommen sind es drei: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Alle drei Dimensionen stehen dabei gleichwertig nebeneinander.

Was bedeutet das für die Wirtschaft und mein Unternehmen?

Viele Unternehmen beschäftigen sich bereits mit dem Thema Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung. Die Gründe dafür können sehr different sein: intrinsische Überzeugung, aus einer gesellschaftlichen Verantwortung heraus, angespornt durch Kund*innen-Erwartungen oder Konkurrenz, aufgrund von politischen Restriktionen oder weil Nachhaltigkeit als starkes Verkaufs- und Marketinginstrument jetzt und in Zukunft dienen soll. Gerade Großkonzerne- und Unternehmen stehen dabei unter besonderer politischer Beobachtung: Seit dem Geschäftsjahr 2017 ist es Pflicht für Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, in ihrem Geschäftsbericht auf ihre konkreten Nachhaltigkeitsbemühungen einzugehen.

Die grundsätzliche Handlungsmaxime aus dem Brundtland-Bericht kann an dieser Stelle für den wirtschaftlichen Kontext noch etwas präzisiert werden: Nachhaltigkeit bedeutet nicht, Gewinne zu erwirtschaften, die dann in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, sondern Gewinne bereits umwelt- und sozial verträglich zu erwirtschaften.

Von dieser Präzisierung ausgehend, ist es wichtig, dass jede Unternehmung sich ganz individuell an einer Leitmaxime des eigenen Verständnisses von Nachhaltigkeit versucht.

Entscheidend ist, dass sich Unternehmungen überhaupt mit Nachhaltigkeit beschäftigen und diese in die Kernprozesse ihres Unternehmens integrieren. Beschäftigung mit dem Thema ist der erste Schritt und Schlüssel, um eine Wandlung einzuleiten. Wenn Nachhaltigkeit Eingang in das Kerngeschäft und die Managementsysteme gefunden hat, können Unternehmen auch die daraus resultierenden Vorteile nutzen und nicht nur der politischen Pflichterfüllung hinterherarbeiten.

Jedes Unternehmen hat ein individuelles Verständnis von Nachhaltigkeit.

Leider gibt es keine Anleitung, um ein effektives Nachhaltigkeitsmanagement mit Erfolgsgarantie zu erlangen. Dennoch können Empfehlungen für eine mögliche Herangehensweise gegeben werden:

  1. Individuelle Definition von Nachhaltigkeit: Hier kann der Nachhaltigkeitsbegriff auf das jeweilige Unternehmen, das Produkt und den Markt angepasst werden. Damit ist eine Verankerung im Unternehmen und der Unternehmenskultur gleichzeitig einfacher umzusetzen.
  2. Verankerung der Leitprinzipien im Unternehmen
  3. Was sind unsere Nachhaltigkeitstreiber? – Identifikation und Analyse
  4. Angepasste und marktorientierte Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln
  5. Was sind relevante und potenzielle Themen?
  6. Integration ins Kerngeschäft
  7. Alle Unternehmensbereiche und relevante Stakeholder einbeziehen
  8. Ursachen und Wirkung messen und steuern

Nachhaltigkeit als Chance für Unternehmen.

Viele Branchen wie Mobilität, Architektur oder Ernährung sind bereits auf den Zug der Nachhaltigkeit aufgesprungen und haben damit auch die Chancen erkannt, die der Wandel in Richtung Nachhaltigkeit mit sich bringt. Sozial verantwortliche Unternehmen haben die Möglichkeit, Innovationen hervorzubringen und Verbesserungen selbst anzuregen. Außerdem wird Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung immer mehr zu einer Differenzierungsmöglichkeit zwischen Unternehmen im Wettbewerb, aber auch im Endkundenbereich.

Doch nicht nur Großunternehmen, sondern ebenfalls für Mittelständler und kleine Unternehmen wird nachhaltige Unternehmensführung und Produktion immer mehr zum Schlüsselfaktor, um die Zukunftsfähigkeit der Unternehmung zu gewährleisten.

Aus diesem Grunde haben wir zum Abschluss noch 10 mögliche Vorteile aufgelistet, die nachhaltiges unternehmerisches Handeln mit sich bringt:

  1. Nachhaltigkeit stärkt das positive Image des Unternehmens
  2. Nachprüfbares Qualitätskriterium
  3. Kostensenkung durch sparsamen Umgang mit Ressourcen
  4. Steigende Attraktivität für Stakeholder
  5. Vertrauen und Kund*innenbindung durch nachhaltiges Handeln
  6. Attraktivität und Mitarbeiter*innenbindung steigt
  7. Zukunftsfähigkeit durch nachhaltiges Handeln
  8. Wettbewerbsvorteil
  9. Schafft Präsenz und Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit
  10. Mehr Resilienz auf allen Ebenen durch nachhaltiges wirtschaften

Quellen

[1] Vgl. bspw.: https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/erste_verwendung_durch_die_vereinten_nationen_1728.htm

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

Andere Beiträge

  • Nachhaltigkeitsziel Nr. 5 – Gleichstellung der Geschlechter

    18. April 2021

    Weiterlesen

  • ​Das Nachhaltigkeitsziel Nr. 6 – Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen

    25. April 2021

    Weiterlesen

  • Nachhaltigkeitsziel Nr. 7 – Preisewerte und saubere Energie

    3. Mai 2021

    Weiterlesen

Weiterlesen

SDG Nr. 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz

19. Juli 2021

# Topics
Folge Uns
Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz

19. Juli 2021

„Kommende Generationen werden dich nicht fragen, in welcher Partei du warst. Sie werden wissen wollen, was du dagegen getan hast, als du wusstest, dass die Pole schmelzen.“

Martin Sheen, amerikanischer Schauspieler

Der Klimawandel ist eines der dringendsten Themen unserer Zeit und das Ergebnis verschiedener Sachverhalte wie Umweltverschmutzung und Missbrauch der Umwelt und unserer Atmosphäre. Die Auswirkungen dessen sind bereits heute sichtbar: 

Weltweit ist die mittlere Temperatur seit Beginn der Industrialisierung im Durchschnitt bereits um rund ein Grad gestiegen. Ohne eine Begrenzung der Treibhausgasemissionen könnte diese bis zum Jahr 2100 um mehr als drei Grad Celsius ansteigen – mit immensen Schäden. 

Besonders ist das Treibhausgas CO2 im Fokus. Der CO2-Gehalt unserer Atmosphäre ist in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen und steigt weiter. Im Vergleich zur vorindustriellen Zeit hat er um 146 Prozent zugenommen. Dieser enorme Anstieg an CO2 ist weitgehend dafür verantwortlich, dass das Eis an den Polen und auf den Gletschern weltweit in Massen schmilzt. 

Der Klimawandel führt zu Extremwetterereignissen wie Wirbelstürmen und Hurrikans, Hitzeperioden und Dürren. Die Folgen sind Erdrutsche, Überschwemmungen, Starkregen und Sturmfluten. Dadurch werden beispielsweise Häuser und Ernten sowie Nahrungs- und Lebensgrundlagen zerstört.

Wenn der Meeresspiegel steigt, Ernten vertrocknen und ganze Landstücke unbewohnbar werden, zieht es die Menschen dorthin, wo es sich besser leben lässt – in Städte und Ballungszentren (vgl. SDG 11 nachhaltige Städte und Gemeinden). 

Etwa 21,5 Millionen Menschen sind aufgrund des Klimawandels und der damit einhergehenden Folgen jedes Jahr gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und zu fliehen. 

Aber nicht nur Menschen, auch Tiere und Pflanzen sind von der Erderwärmung betroffen: Sie werden aus ihrem Lebensraum gedrängt, verlieren ihre Nahrungsgrundlagen oder sind sogar vom Aussterben bedroht. 

Quelle: https://www.instagram.com/p/CPviBNyAGWx/?utm_medium=copy_link 

In Deutschland zeigen sich die Klimaveränderungen in besonderer Weise an unseren Wäldern und Gewässern. Die Bäume bekommen zu wenig Wasser und durch die Hitze steigt die Waldbrandgefahr. Eine optimale Umgebung für Schädlinge wie den Borkenkäfer, der sich immer weiter ausbreitet. In der Nord- und Ostsee sowie in einigen Seen kommt es verstärkt zu Algen- und Bakterienbildung mit teilweise giftigen Ausprägungen. 

Im Pariser Klimaschutzabkommen hat sich die Staatengemeinschaft deshalb weltweit zu Maßnahmen zum Schutz des Weltklimas verpflichtet. 

Noch ist es möglich, den Temperaturanstieg durch maßgebliche Verhaltensänderungen und technologische Innovation auf 2, im besten Falle 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. 

Das Nachhaltigkeitsziel 13 ruft zu umgehenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf. Dieser Aufruf geht an die Politik, die Wirtschaft aber auch an uns alle. 

Mitmachen zählt: vielleicht mit der Unterstützung einer Baumpflanzaktion in eurer Nähe, einen bewussten Fahrrad-Monat, weniger Flugreisen (gerade im Kurzstreckenbereich) oder einer Browser-Umstellung beispielsweise auf ‚Ecosia‘. 

Was habt ihr sonst noch für Ideen? 

Laura Lehmann

Gründerin, CEO

Andere Beiträge

  • SDG Nr. 10 – Weniger Ungleichheit

    lesen

  • SDG Nr. 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur

    lesen

  • SDG Nr. 8 – Angemessene Arbeit und Wirtschaftswachstum

    lesen

Weiterlesen