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19. Juli 2021

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Nachhaltigkeitsziele

SDG Nr. 12 – Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster

19. Juli 2021

Das SDG 12 bezieht sich sowohl auf den individuellen Konsum als auch auf die Umgestaltung der Wertschöpfungsmuster, die unserer Produktion zugrunde liegen. Bedeutet: Dieses Ziel spricht jeden Einzelnen von uns an, z. B. in Form von Vermeidung beziehungsweise der verantwortungsvollen Entsorgung von Abfällen.

Unser Planet ist nur begrenzt belastbar. 

Die Weltbevölkerung konsumiert aktuell mehr Ressourcen als das gesamte Ökosystem bereitstellen kann. 

Wie können wir mit den knappen Ressourcen unseres Planeten so umgehen, dass sie auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben? Dazu ist ein tiefgreifender Wandel unserer Produktions- und Konsumpraktiken notwendig: Weg von einer „Wegwerfkultur“ und hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der weniger verschwendet und mehr wiederverwendet und recycelt wird.

Wie ist die Situation in Deutschland?

In Industrieländern wie Deutschland ist der Ressourcenverbrauch pro Kopf besonders groß. Jede und jeder Deutsche wirft pro Jahr durchschnittlich etwa 1,5 Kilogramm Kleidung, 85 Kilogramm Nahrungsmittel und rund 25 Kilogramm Plastikverpackungen in den Müll. Das teilweise auferlegte Verbot von Plastikverpackungen im Privatkund*innenbereich ist ein Schritt in die richtige Richtung – hier muss aber noch viel mehr passieren.  

Die richtige Mülltrennung ist ebenfalls ein wichtiger Baustein. Strategien für besseres Recycling und eine effiziente Kreislaufwirtschaft sind notwendig, um nachhaltiger mit unseren Ressourcen zu wirtschaften. Momentan kann beispielsweise nur die Hälfte der Plastikabfälle wiederverwertet werden. 

Ein weiteres Stichwort, das uns alle betrifft, ist das Thema Lebensmittelverschwendung. In Deutschland ist „Containern“, also das Retten von ungebrauchten Nahrungsmitteln aus dem Müll, trotz dramatischer Lebensmittelverschwendung noch immer illegal. Vorbild könnten hier Gesetzgebungen wie in Frankreich sein: Dort ist es dem Handel verboten, neuwertige Lebensmittel wegzuwerfen.

Initiativen wie „Zu gut für die Tonne!“ versuchen, dem Phänomen der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Sie gebennützliche Tipps zu sämtlichen Lebensmitteln und wie diese zum Beispiel länger haltbar gemacht werden können. Die Initiative trägt somit aktiv dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und die Wertschöpfung unseren Lebensmitteln gegenüber zu erhöhen. 

Und auch Betriebe im Lebensmittelbereich können durch die Teilnahme an Bewegungen und Apps wie „Too Good To Go“ überschüssigen Lebensmitteln und Restanten ein zweites Leben abseits der Mülltonne ermöglichen. 

Quelle: zugutfuerdietonne.de

Wichtig ist auch Information und Transparenz: Nur eine adäquate Aufklärung von Verbraucher*innen über nachhaltigen Konsum und Lebensstil trägt zu einer langfristigen Trendwende bei. Durch Umweltsiegel auf Produkten wie dem „Blauen Engel“, können Verbraucher*innen sofort erkennen, ob ein Produkt nachhaltig hergestellt wurde oder es bei der Nutzung beispielsweise wenig Energie verbraucht oder Treibhausgase ausstößt.

Tipp: Auf blauer-engel.de können gezielt Produkte gesucht oder in verschiedenen Produktkategorien stöbern werden. Über 12.000 Produkte und Dienstleistungen tragen den Blauen Engel.

Nicht jeder kann alles tun, aber jeder kann etwas tun. 

Verbraucher*innen in den Industrieländern haben überdurchschnittlich viel Macht, um mit ihren Entscheidungen auch globale Produktionsketten zu beeinflussen, zum Beispiel durch den Umstieg auf regionale, ökologische und fair gehandelte Lebensmittel. Sie legen einen Grundstein, damit Konsum- und Produktionssysteme so angepasst werden, dass sie wieder mit unserem Ökosystem in Einklang stehen. 

Der eigene Lebensstil und das private Konsumverhalten müssen nachhaltig gestaltet werden. Praktische Tipps und verlässliche Informationen, etwa durch Siegel, können dabei helfen.

Tipp: Diese und viele weitere Fragen rund um umweltbewussten und sozialen Konsum beantwortet das Onlineportal des Nachhaltigen Warenkorbs. Unter nachhaltiger-warenkorb.de zeigt der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), wie Verbraucher*innen aktiv etwas für das Klima tun können.

Gründerin, CEO