SDG Nr. 15 – Leben an Land
26. Mai 2021
Nicht nur die Ozeane und Meeresressourcen müssen für eine nachhaltige Entwicklung erhalten und geschützt werden, sondern ebenfalls die Ökosysteme an Land.
Von 510 Millionen km² unserer Erdoberfläche sind weniger als ein Drittel Landfläche. Von dieser Landfläche sind momentan nur 16 Prozent geschützt, obwohl 75 Prozent des Landökosystems vom Menschen verändert wurde und die Landwirtschaft für 80 Prozent des Biodiversitätsverlustes verantwortlich gemacht werden kann.
Das Leben an Land nachhaltig zu schützen und zu erhalten, nimmt innerhalb der siebzehn Nachhaltigkeitsziele eine geradezu zentrale Rolle ein: “Wird SDG 15 nicht erreicht, gefährdet dies auch die Erreichung von etwa 80 Prozent aller anderen SDGs, zum Beispiel Ernährungssicherheit, sauberes Wasser oder die Bekämpfung des Klimawandels. Ohne den Erhalt der Tropenwälder ist das 1,5-Grad-Ziel nicht zu erreichen.”
Was soll innerhalb dieses Nachhaltigkeitszieles erreicht werden?
Das Prinzip der „Nachhaltigkeit“ geht auf Hans Carl von Carlowitz zurück. Er beschrieb 1713, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung nur dann gewährleistet ist, wenn nicht mehr Holz geerntet wird als nachwächst.
Ein ausgeglichenes Ökosystem ist die Grundlage für unser Leben auf diesem Planeten. Wird es aus dem Gleichgewicht gebracht, treibt das viele Menschen in Hunger und Armut, führt zu Umweltkatastrophen und gefährdet unser Klima und eine nachhaltige Zukunft.
Das SDG 15 fordert: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen.
Weitere wichtige Unterziele sind: Gesunde Wälder und Bergökosysteme erhalten, den Zugang zu genetischen Ressourcen ermöglichen, Wilderei beenden, die Invasion fremder Arten verhindern, Biodiversität finanziell stärker fördern sowie die Finanzierung nachhaltiger Waldwirtschaft sicherstellen.
Gesunde Wälder, Moore, Böden, Flüsse, Seen und Berge sind Lebensraum und gleichzeitig Grundlage für die Sicherung einer vielfältigen Ernährung, sorgen für saubere Luft und sauberes Trinkwasser und liefern wichtige Rohstoffe. Intakte Ökosysteme wirken temperaturausgleichend und können als CO2-Senken einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Kleiner Beitrag – große Wirkung
Auch wir als Bürger*innen und Verbraucher*innen können im Alltag zur Erreichung dieses essenziellen Nachhaltigkeitszieles beitragen. Dazu gehören keine großen Maßnahmen. Natürlich ist super, wenn auch wir auf soziale und wirksame Gesetzgebungen in Sachen Klima aktiv hinwirken. Allerdings sind es oftmals die kleinen Dinge des täglichen Lebens, die in Summe einen großen Unterschied machen:
- Auf regional und biologisch produzierte Lebensmittel achten. → unterstützt nachhaltige Landwirtschaft
- Gerne sogenannte ‘alte Sorten’ kaufen oder sogar selbst anbauen. → fördert die biologische Vielfalt
- Wer in seinem Garten heimische Baum- und Pflanzenarten bevorzugt, schafft damit auch Nahrungsgrundlage und Heimat für einheimische Tiere.
- Auf Siegel achten: Viele Produkte können heute hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit per Siegel ausgewiesen werden. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Produkte nachhaltig und fair produziert sind sowie nicht zur Entwaldung beitragen. Einen Überblick über die verschiedenen Siegel bekommt ihr z. B. unter www.nachhaltiger-warenkorb.de/siegel/
- Auch beim Holzkauf und bei Holzprodukten kann auf Gütesiegel geachtet werden, die eine nachhaltige Forstwirtschaft unterstützen.
- Wer Produkte wiederverwendet, tauscht oder sich beim Kauf zweimal überlegt, ob die Kleidung oder das Produkt wirklich gebraucht und genutzt wird, trägt zur Erreichung des SDG 15 bei.
Habt ihr noch weitere Tipps und Ideen für den Alltag? Dann kommentiert gerne direkt hier unter dem Beitrag.
Quellen: